Entführungs-Drama

D: Polizei entdeckt Blutspur im Auto von Bankiersfrau

Ausland
21.05.2010 11:22
Im Fall der entführten Bankiersfrau aus dem baden-württembergischen Heidenheim hat die Polizei nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung Blut im Auto des Opfers gefunden. Die Spur auf der Beifahrerseite stamme eindeutig von der entführten 54-Jährigen, berichtet das Blatt am Freitag. Mittlerweile hat die Polizei die Suche nach der Vermissten eingestellt.

Zudem zitiert die "Bild" einen Ermittler, Maria Bögerl habe zu ihrem Mann am Telefon gesagt, sie werde "mit dem Tode" bedroht. Ein Polizeisprecher wollte die Informationen Freitag früh nicht bestätigen. Es gebe aktuell keine entscheidende neue Spur. Die Ermittler treten auf der Stelle. Nach der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" waren beim Sender und der Polizei rund 100 Hinweise zu Maria Bögerl eingegangen. 

Offenbar befand sich unter den Tipps aber erneut keine heiße Spur, so dass die Polizei am Freitag die Suche nach der Frau einstellte. "Wir werden erst dann weiter suchen, wenn wir einen konkreten Hinweis haben", sagte ein Polizeisprecher in Heidenheim.

Rache als Motiv? Polizei überprüft Sparkassen-Kunden
Die Sonderkommission überprüft seinen Angaben zufolge inzwischen Kunden der Sparkasse, die von Bögerls Ehemann geleitet wird. Dabei gehe es darum, ob jemand wegen Schulden oder abgelehnter Kredite ein Motiv haben könne und sich mit der Entführung womöglich habe rächen wollen.

Um weitere Zeugen zu finden konzentrieren sich die Ermittler außerdem auf die Suche nach sogenannten "Geocaching"-Sportlern, die in der Nähe des Klosters unterwegs waren, wo das Auto der Entführten entdeckt wurde.

Ein Ziel der digitalen Schnitzeljagd (Geocaching) war der Hof des Klosters in Neresheim, wo der Wagen von Maria Bögerl stand. Ebenso wie die Sportler könnten Ferienhausbesitzer aus der Region wichtige Zeugen sein, hieß es. Sie sollten nachsehen, ob es verdächtige Anzeichen gibt, die darauf hindeuten, dass sich dort Fremde aufgehalten haben.

Ermittler: "Tat war schlicht geplant"
Nach Ansicht eines Kriminalpsychologen haben die Entführer keinen Plan B. Die Tat sei einfach "schlicht geplant" worden, sagte der Experte: "Der oder die Täter melden sich vermutlich deshalb nicht mehr, weil sie nach der gescheiterten Übergabe keinen zweiten Plan haben." Insgesamt gibt es mittlerweile mehr als 1.100 Hinweise aus der Bevölkerung zu dem Fall.

Mit einem verzweifelten Video-Appell hatte sich die Familie der entführten Bankiersfrau in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" an die Täter gewandt. "Wir flehen sie an, die für uns alle so qualvolle Situation positiv zu beenden", sagte der Sohn.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt