„Es waren schwere vier Monate - und heute hat uns die Bevölkerung zurückgewählt“, hat sich ÖVP-Chef und Wohl-bald-wieder-Kanzler Sebastian Kurz am Sonntagabend unter „Kanzler Kurz“-Sprechchören an seine Anhänger gewendet. Er sei „überwältigt und fast sprachlos“. Man habe mit einem guten Ergebnis gerechnet, aber nicht mit einem solch starken, so Kurz. Man nehme das Vertrauen der Wähler an und werde das Beste geben, um diesem Vertrauen gerecht zu werden.
Wie erwartet verteidigte die ÖVP bei der Nationalratswahl ihren Titel - und zwar souveräner als zuletzt angenommen. Obwohl Türkis-Blau im Mai an „Ibizagate“ zerbrach, die Republik innenpolitisch schwer erschüttert und Sebastian Kurz als erster Kanzler des Amts enthoben wurden, legte die ÖVP deutlich zu. Sie profitierte offenbar von der zuletzt bekannt gewordenen Spendenaffäre rund um Heinz-Christian Strache. Damit dürfte aber auch eine Neuauflage von Türkis-Blau vom Tisch sein.
Köstinger und Blümel spekulieren nicht über Koalitionen
Die beiden Ex-Minister und ÖVP-Listenzweite bzw. ÖVP-Listendritter der Bundesliste, Elisabeth Köstinger und Gernot Blümel, wollten am Sonntag nicht über Koalitionsvarianten spekulieren. „Jetzt ist einmal der Bundespräsident am Wort“, sagte Blümel. Ähnlich Köstinger: Mit wem gesprochen werden soll, „werden die nächsten Tage zeigen“. Jedenfalls habe die Nationalratswahl am Sonntag ein „sensationelles Rekordergebnis“ gebracht, meinte Köstinger. Man sei vollkommen überrascht, in welcher „Deutlichkeit“ das Ergebnis ausgefallen sei.
Elisabeth Köstinger im krone.tv-Interview:
„Parteien abgestraft, die Kurz abgewählt haben“
Blümel wiederum gab zwei Interpretationen des Ergebnisses: Zum einen seien jene Parteien vom Wähler abgestraft worden, die Bundeskanzler Sebastian Kurz abgewählt haben, meinte er mit Blick auf die Abwahl Kurz im Parlament. Zum zweiten sei die Klarheit hervorzuheben, „mit der die Wähler Sebastian Kurz als nächsten Bundeskanzler haben wollen“.
Der Erfolg sei darin begründet, dass man die richtigen Themen gesetzt habe. Mit wem diese am besten umgesetzt werden könnten, wollte Blümel nicht beantworten. Jetzt sei einmal der Bundespräsident am Wort.
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