Liste-JETZT-Spitzenkandidat und Langzeitmandatar Peter Pilz findet keinen Eingang mehr ins Hohe Haus. „Ich bin natürlich enttäuscht“, sagte Pilz bei seiner Ankunft im Medienzentrum in der Hofburg. Man habe zuletzt zwar eine Aufholjagd gestartet, aber: „Wir haben letztlich etwas zu wenig Zeit gehabt.“ Nun sei klar, dass kein Weg mehr ins Parlament führt, erklärte der Noch-Abgeordnete, der nun Journalist wird.
„Ich wechsle jetzt mal kurz die Seiten und werde ein Kollege von Ihnen, ob Ihnen das passt oder nicht“, meinte Pilz zu den Medienvertretern. Künftig werde er sich um sein Online-Medium zack.zack kümmern. Erst einmal werde er aber mit seiner Frau in den Süden, konkret Italien, fahren.
Ob das Ergebnis auch das generelle Aus für die Liste JETZT bedeutet, wollte Pilz nicht beantworten. „Viele werden jetzt sagen, lass uns bei der Wien-Wahl antreten - aber das ist derzeit nicht meine Sorge“, so Pilz.
Stern macht Medienberichterstattung mitverantwortlich
Liste-JETZT-Parteichefin Maria Stern hat den Nicht-Einzug ihrer Partei in den Nationalrat „bedauert“. Neben „vielen Hoppalas“ ihrer eigenen Gruppierung machte sie dafür auch die Berichterstattung der Medien mitverantwortlich, die bis zuletzt ihre Partei bei zwei Prozent berichtet hätten, obwohl sie in Rohdaten schon bei 3,4 Prozent gelegen sei. Für Österreich wünscht sich Stern jetzt eine „Mitte-links-Regierung“.
Bundesgeschäftsführerin Herta Emmer sagte, man wolle weitermachen - in welcher Form, werde man bei Gremiensitzungen am Montag entscheiden. „Für uns ist die Wahl zu früh gekommen nach all den Kinderkrankheiten“, so Emmer. Trotzdem sei es richtig gewesen, die Neuwahl anzustreben. „Es war einfach nicht mehr haltbar, dass diese FPÖ in der Regierung ist.“ In der kurzen Zeit habe einfach keine Bewegung in der nötigen Größenordnung entstehen können. „Wir sind mitten im Wachstumsprozess erwischt worden.“
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