Unser Diskus-Held

BRONZE! Weißhaidinger macht bei LA-WM fette Beute

Sport-Mix
30.09.2019 21:23

JAAAAAA, der große Traum ist wahr geworden: Lukas Weißhaidinger hat bei der Leichtathletik-WM in Doha die so heiß ersehnte Medaille gewonnen! Der Oberösterreicher holte mit 66,82 Metern Bronze und gewann damit in der 36-jährigen Geschichte von Leichtathletik-Weltmeisterschaften die überhaupt erste Männer-Medaille für Österreich. Er musste sich nur den Favoriten Daniel Stahl (SWE/67,59) und Fedrick Dacres (JAM/66,94) geschlagen geben. Luki: „Ich bin irrsinnig stolz!“

Der Wettkampf im Khalifa International Stadion begann für Luki so, wie er es sich erträumt hatte. „Ich werde im ersten Versuch gleich alles riskieren“, hatte er sich vorgenommen. Und das ging voll auf - er schleuderte seine zwei Kilogramm schwere Scheibe gleich auf 66,74 Meter. Damit waren die Machtverhältnisse schon mal in Ordnung gebracht. Der Österreicher führte sogar nach dem ersten Durchgang, ehe, wie erwartet, freilich die ganz großen Kaliber Stahl und Dacres an ihm vorbeizogen. Danach steigerte sich Luki im vierten Versuch auf 66,82 Meter, das war Bronze! „Das war ein Wettkampf, wie man ihn sich nur wünschen kann. Es war immer extrem eng. Aber ich war ja von Anfang an dabei. Ich musste schon zittern, aber alles passte ja am Ende. Erstmals im Leben habe ich ein Stoßgebet zum Himmel geschickt!“ Dieses wurde erhört. „Und jetzt bin ich der erfolgreichste männliche Leichtathlet in der Geschichte Österreichs!“

(Bild: Olaf Brockmann)

Als die Medaille dann feststand, brach endloser Jubel in der kleinen rot-weiß-roten Kolonie aus, inklusive Bruder und Mama Weißhaidinger. Die erste Männer-Medaille überhaupt! Sagenhaft! Bisher hatte es nur zweimal bei den Frauen WM-Edelmetall gegeben - durch Sigrid Kirchmann in Stuttgart 1993 (Hochsprung) und durch Steffi Graf in Edmonton 2001 (800 m). Jetzt also die historische Bronze-Medaille. „Darauf habe ich mein ganzes Leben hingearbeitet.“ Und für Edelmetall kassierte Weißhaidinger ordentlich! Der ÖLV hatte dank eines Sponsors (Helvetia) für Bronze 25.000 Euro ausgelobt. Dazu kam die Prämie der IAAF in Höhe von 20.000 Dollar. Also endlich mal ein toller Zahltag für Luki, der Verdienst für all die Mühen der letzten Jahre. Ein Verdienst natürlich auch von Trainer Gregor Högler, dem größten Tüftler, dem Wissenschaftler hinter Weißhaidinger.

(Bild: GEPA)

Vergessen war im Finale all das Theater der Qualifikation, in der Weißhaidinger nicht mit seinem Wettkampf-Diskus hatte werfen dürfen. So blieb ihm nur der Trainings-Diskus. Da hatte er nur als Zwölfter und Letzter das Finale erreicht. Aber im Finale segelte dann die Scheibe sensationell weit. So wie es die ganze Saison über gewesen war. Da hatte er heuer den zweiten Platz beim Diamond-League-Finale in Brüssel belegt und sogar das „Match“ Europa vs. USA in Minsk gewonnen. Und jetzt die Krönung - WM-Bronze! Dann machte sich Luki jubelnd mit der rot-weiß-roten Fahne auf die Ehrenrunde, in der Mixed-Zone lag er seinem Trainer Högler jubelnd in den Armen. Ein großartiges Duo, das inzwischen ein großes Team um Luki aufgebaut hat. Medaillen bei EM und WM hat er jetzt schon. Nächstes Jahr folgt Tokio. „Klar, da ist eine Olympia-Medaille ein Ziel. Dann hätte ich die ganze Sammlung komplett!“ Aber nach der Rückkehr ins Hotel gibt es jetzt erst einmal eine Feier - wohl auch mit dem einen oder anderen Bier ...

(Bild: GEPA)

Österreichs größte Erfolge bei LA-Weltmeisterschaften
Silber:
2001 - Edmonton: Steffi Graf, 800 m, 1:57,20 Min.
Bronze:
1993 - Stuttgart: Sigrid Kirchmann, Hochsprung, 1,97 Meter
2019 - Doha: Lukas Weißhaidinger, Diskus, 66,82 Meter
Platz 6:
1993 - Stuttgart: Theresia Kiesl, 1500 m, 4:08,04 Min.
1993 - Stuttgart: Ljudmila Ninova, Weitsprung, 6,73 Meter
2017 - London: Ivona Dadic, Siebenkampf, 6417 Punkte
Platz 7:
1987 - Rom: Klaus Bodenmüller, Kugelstoßen, 20,41 Meter
1991 - Tokio: Hermann Fehringer, Stabhoch, 5,60 Meter
1991 - Tokio: Ljudmila Ninova, Weitsprung, 6,72 Meter
1999 - Sevilla: Steffi Graf, 800 m, 1:57,92 Min.
1999 - Sevilla: Valentina Fedjuschina, Kugelstoßen, 18,17 Meter
Platz 8:
1983 - Helsinki: Dietmar Millonig, 5000 m, 13:36,08 Min.
2009 - Berlin: Gerhard Mayer, Diskuswurf, 63,17 Meter

Olaf Brockmann

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(Bild: KMM)



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