Was bringt die erste große Liebe für starke Gefühle hervor? Glücklich war Manuela (16) nur kurz mit ihrem Yazan (20). Dann trennte sie sich. Was in ihm „böse“ Gefühle geweckt haben soll. Jetzt ist sie tot, er angeklagt.
Freundschaft verband die zwei, sogar eine sehr gute, nachdem sie sich 2015 kennengelernt hatten. Ein Jahr, nachdem Yazan aus Syrien gekommen war. 2017 wurden das junge Mädchen aus Wiener Neustadt und der Bursche ein Paar, doch nur ein Jahr: Eifersüchtig und besitzergreifend sei er gewesen, stellte Verbote auf. Da trennte sie sich.
Doch Yazan gab nicht auf. „Stets und immer in ihrem unmittelbaren Umfeld: der Angeklagte“, so die Staatsanwältin. „Für sie war es die erste Beziehung, sie wollte ein freundschaftliches Verhältnis aufrechterhalten.“ Das klappte nicht, es kam zu Konflikten, Vorfällen. Bis er ihr auch körperlich wehtat: Sie war abweisend, da schlug er zu. Verletzte einmal auch ihren Cousin mit einem Messer. Bedrohte ihn bei Einmischungen in die Beziehung mit dem „Abstechen“.
„Eine Art von Rache“ für ihre Abweisung
Eine einstweilige Verfügung half – vorerst. Im Jänner soll er ihr wieder nachgestellt haben, als sie eine Lokaltour mit Freunden in Wiener Neustadt machte. Er störte sich an ihrem Gespräch mit einem Mann, während sie mit ihm nicht sprach: „Da beschloss er, dass es eine Art von Rache geben müsse“, so die Staatsanwältin. Er lauerte vor dem Haus, als sie heimkam, überwältigte sie, erdrosselte sie mit dem Gürtel. Zerrte die Tote ins Gebüsch, schändete sie laut Anklage noch. Duschte dann bei einem Freund, fuhr nach Wien.
Währenddessen erwachte Manuelas Mutter. Entdeckte das leere Bett der Tochter. Ein Skiausflug war geplant, etwas, worauf man sich gefreut hatte. Wo war also das Kind? Sie rief Yazan an: Der sagte, er wisse nichts, er sei in Wien – die Handyauswertung später zeigte anderes.
Manuelas Mama rief alle Freunde an. Man versprach zu suchen – und stieß später tatsächlich auf die laubbedeckte Tote im Park.
Alles nur „gespielt“ und ein Unfall
Laut Yazan (Anwalt Andreas Reichenbach) ist alles ganz anders. Man sei „hinter dem Rücken der Familie“ ein Paar gewesen, ihre Abweisungen hätte sie „nur gespielt“. Das Treffen im Park sei verabredet gewesen, Sex inklusive. Dann habe er sie eifersüchtig machen wollen und gesagt, er sei schon mit einer anderen da gewesen. Da habe sie von der Bank aufstehen wollen, sei runtergefallen: „Sie hat so komisch geschaut. Nichts gesagt.“ Und weil er Alkohol und Drogen intus hatte und Panik bekam, habe er sie eben versteckt – Urteil am Donnerstag.
Silvia Schober, Kronen Zeitung
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