Für ihre Untersuchung hat die Wissenschaftlerin Individuen der Kleinen Hasenmaulfledermaus in Panama Echo-Ortungsrufe von bekannten und unbekannten Tieren der eigenen und von anderen Arten vorgespielt. Alle Versuchstiere lauschten den Lauten interessiert und zeigten ein differenziertes Antwortverhalten, je nachdem, von wem die Rufe stammten.
"Hallo, hier bin ich"
So streckten die Versuchstiere ihre Flügel aus und präsentierten dabei ihre darunter versteckt liegenden Duftdrüsen. Andere "Antworten" waren beispielsweise Putzen, Kopfnicken oder Gähnen, wie Voigt-Heucke erklärte. Die Häufigkeit, mit der sie auf die Rufe von "Freunden" und "Unbekannten" reagierten, unterschied sich stark. Auf Echo-Ortungsrufe anderer Fledermaus-Arten reagierten die Versuchstiere nur verhalten. Hörten sie aber Rufe der eigenen Art, antworteten sie zusätzlich mit einer Abwandlung eines normalen Ortungsrufes. Dies könnte ein "Hallo, hier bin ich" verbunden mit einer individuellen Signatur im Ruf darstellen, vermuten die Forscher.
Wesentlich mehr Interesse als bei allen anderen Echo-Ortungsrufen zeigten die Versuchstiere, wenn sie unbekannte Individuen der eigenen Art hörten. "Es ist, wie wenn Menschen einen alten Bekannten treffen, da muss man sich nicht groß vorstellen. Trifft man dagegen einen Fremden, muss ich mich ordentlich vorstellen", ist für Voigt-Heucke ein mögliche Interpretation dieses Verhaltens.
Balzgesänge im Zentrum der nächsten Studie
Voigt-Heucke, deren Arbeit in der Fachzeitschrift "Animal Behaviour" publiziert wurde, schreibt mittlerweile an ihrer Dissertation an der Freien Universität Berlin - und wieder stehen die Laute von Fledermäusen im Mittelpunkt ihres Interesses. Sie untersucht den Gesang von Großen Abendseglern, einer auch hierzulande beheimateten Art. Deren Männchen geben im Herbst - ähnlich wie Vögel - einen Balzgesang von sich, um Weibchen anzulocken. Zu hören ist dieser allerdings für den Menschen nicht, auch hier wird im Ultraschallbereich "gesungen".
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