Für Österreichs Hürden-Ass Beate Schrott bedeutete bei der Leichtathletik-WM in Doha das Semifinale die Endstation. Da schied die Olympia-Siebente von 2012 in 13,25 Sekunden als Gesamt-22. aus. Danach gab sie erstmals bekannt, wann sie ihren Verlobten Christian Taylor, den Weltmeister und Olympiasieger im Dreisprung, heiraten wird: „Die Hochzeit ist in Florida nach den Spielen 2020!“
Mit dem Aus von Beate Schrott sind auch für Österreich diese Titelkämpfe beendet - mit zwei Bronze-Medaillen durch Lukas Weißhaidinger (Diskuswurf) und Verena Preiner (Siebenkampf) die erfolgreichsten in der 36-jährigen WM-Geschichte.
Das kleine, sechsköpfige rot-weiß-rote Team hatte in Katar eine phantastische Ausbeute. An der Spitze natürlich mit den beiden Medaillen-Gewinnern. Vor dieser WM hatte Österreich nur zweimal Edelmetall gewonnen, durch Sigrid Kirchmann in Stuttgart 1993 im Hochsprung (Bronze) und durch Steffi Graf in Edmonton 2001 über 800 m (Silber). Jetzt wurde die Medaillen-Ausbeute gleich verdoppelt. Kein Zufall. Seit ein paar Jahren arbeitet der ÖLV mit großer Konsequenz auf Erfolge hin. Es gibt kein Gießkannenprinzip mehr, vielmehr werden Athleten in jenen Disziplinen perfekt unterstützt, in denen man sieht, in denen auch Athleten der großen Wintersport-Nation zur Spitze aufsteigen können. Wie in technischen Disziplinen etwa im Diskuswurf oder eben im Siebenkampf.
Genau davon profitierten auch Lukas Weißhaidinger (oben im Bild) und Verena Preiner (unten im Bild), die kontinuierlich zur Weltspitze aufgestiegen sind. Heuer sind sie beide endgültig in der Spitze angelangt. Gute Aussichten für Tokio 2020. Schon jetzt zählt natürlich auch Ivona Dadic zu den großen Hoffnungen bei den Spielen im nächsten Jahr. Ivi war der große Pechvogel in Doha, schied schon im ersten Bewerb des Siebenkampfes, dem Lauf über die 100 m Hürden, verletzungsbedingt aus.
Beate Schrott, die 2020 ihre große Karriere beenden wird, sorgte hinter den beiden Medaillengewinnern als 22. im Hürdensprint für die nächstbeste Platzierung. Allein das Erreichen des Semifinales war schon eine tolle Leistung von ihr. Dort belegte sie in ihrem Semifinale den sechsten Platz mit 13,25. „Ich habe noch einmal alles gegeben, was in mir steckt!“ Jetzt macht sie erst einmal vier Wochen Pause. Dann beginnt sie mit ihrem Freund die Vorbereitung fürs Olympiajahr in Florida. Auch eine Hallen-Saison plant Beate Schrott mit dem Höhepunkt der Hallen-WM in Nanjing Mitte März.
Lemawork Ketema (oben im Bild) bewältigte den nächtlichen Marathon als 41. in 2:20:45. Die einzige Enttäuschung war damit Victoria Hudson, die im Speerwurf mit 52,51 m in der Qualifikation chancenlos ausschied und mit 31. Letzte aller Teilnehmerinnen wurde.
Ergebnisse
Bronze: Lukas Weißhaidinger, Diskuswurf mit 66,82 m
Bronze: Verena Preiner, Siebenkampf mit 6560 Punkten
22. Platz: Beate Schrott, 100 m Hürden 13,25
41. Platz: Lemawork Ketema, Marathon in 2:20:45
31. Platz: Victoria Hudson, Speerwurf mit 52,51 m
Verletzt aufgegeben: Ivona Dadic (Siebenkampf)
Olaf Brockmann, Doha, Kronen Zeitung
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