Die Plastikverschmutzung im Meer ist in den vergangenen Jahrzehnten rasant gestiegen. Bisher ging man davon aus, dass der Großteil des Abfalls vom Land ins Meer gespült wird, weil er zuvor achtlos entsorgt wurde. Nun liefern Forscher aus Südafrika allerdings Hinweise darauf, dass Handelsschiffe aus China Plastikmüll im Meer entsorgen - vorsätzlich.
Das Forschungsteam rund um Peter Ryan von der Universität Kapstadt in Südafrika hatte 2009 und 2018 Plastikmüll auf Inaccessible Island gesammelt, einer abgelegenen Insel im zentralen Südatlantik.
Insbesondere untersuchten die Wissenschaftler angeschwemmte PET-Flaschen und Plastikbehälter auf ihr Alter und ihre Herkunft. Die Ergebnisse verglichen sie mit früheren Untersuchungen aus den 1980er-Jahren. Während damals ein Großteil der Plastikflaschen aus Südamerika stammte, liegt seit 2009 Asien als Quelle vorn. Bei der Sammelaktion 2018 stammten nun bereits drei Viertel der an der Küste der Insel gefundenen Flaschen aus Asien, berichten die Forscher.
Die meisten Flaschen kamen demnach aus China und waren in den vorherigen zwei Jahren produziert worden. Die Wissenschaftler aus Kapstadt schließen daraus, dass der meiste Plastikmüll im zentralen Südatlantik von chinesischen Schiffen stammt.
Das würde einen Verstoß gegen das Internationale Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe darstellen - es verbietet prinzipiell die Abfallentsorgung mit Schiffen.
Kronen Zeitung/krone.at
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.