Schock-Video aus China
Bilder zeigen Abtransport von Hunderten Gefangenen
Ein auf der Videoplattform YouTube veröffentlichtes Video sorgt derzeit für Aufregung. Es zeigt vermutlich gefangene Uiguren, die gefesselt und mit verbundenen Augen in ein Umerziehungslager gebracht werden. Die Uiguren sind eine ethnische Minderheit in Chinas nordwestlicher Provinz Xinjiang. Die Aufnahmen, die vermutlich mithilfe einer Drohne gemacht wurden, bestätigen die von Menschenrechtsgruppen schon lange angeprangerten Masseninternierungen von Minderheiten in der Volksrepublik.
Zu Beginn des Videos ist zu sehen, wie eine große Anzahl an Personen aus einem Zug geleitet und von Sicherheitspersonal angewiesen wird, am Bahnsteig in Reih und Glied Aufstellung zu nehmen. Auf Nahaufnahmen ist zu erkennen, dass alle Personen verbundene Augen, gefesselte Hände und rasierte Köpfe haben.
Anschließend werden die Gefangenen vom Bahnhof weg zu einem unbekannten Ort geleitet - vermutlich in eines der berüchtigten Umerziehungslager.
Groß angelegte Umerziehungskampagne
Das Video war bereits im September von einem Account mit dem Namen „Krieg gegen die Angst“ auf YouTube hochgeladen worden. Nathan Ruser vom australischen Strategic Policy Institute geht davon aus, dass das Material im August 2018 auf einem Bahnhof der Stadt Korla in der Provinz Xinjiang aufgenommen wurde. Er vermutet, dass es sich bei den Gefesselten um Opfer einer groß angelegten Umerziehungskampagne der chinesischen Regierung handelt. In der betreffenden Region sollen sich mehrere solcher Lager befinden.
China steht seit Jahren in der Kritik, bis zu 1,5 Millionen Uiguren gegen ihren Willen „umzubilden“ und ihnen ihren muslimischen Glauben abzugewöhnen. In diesem und in den Unabhängigkeitsbestrebungen vieler Muslime im Nordwesten des Landes sieht das kommunistische Regime in Peking eine Gefahr für seine Machtbasis.
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