Mithilfe eines Teleskopes auf Hawaii hat ein Astronomen-Team um Scott Sheppard von der Carnegie Institution for Science 20 neue Monde um den Saturn entdeckt. Damit löst der Ringplanet mit insgesamt 82 Trabanten den Jupiter (er besitzt 79) als mondreichsten Planeten des Sonnensystems ab. Die neuen Monde sind winzig - nur drei bis fünf Kilometer groß - und dürften Trümmerstücke von einst größeren Trabanten sein, die kollidierten, so die Wissenschaftler.
Drei der neuentdeckten Monde (in der Grafik blau bzw. grün gekennzeichnet) rotieren in die gleiche Richtung (prograd) wie der Saturn, 17 bewegen sich entgegen der Hauptrotationsrichtung auf retrograden Bahnen (in der Grafik rot dargestellt) um den Ringplaneten, berichten die Astronomen. Gefunden haben sie die winzigen Monde mit dem Subaru-Teleskop auf dem Mauna Kea auf Hawaii.
„Saturn ist der wahre Mondkönig“
Es sei deutlich schwieriger, kleine Monde um den Saturn herum zu entdecken, als Jupiter-Trabanten, weil der Saturn viel weiter von der Erde entfernt ist, berichten die Wissenschaftler. „Es hat Spaß gemacht, herauszufinden, dass der Saturn der wahre Mondkönig ist“, so Sheppard, der mit seinem Team erst im Sommer vergangenen Jahres ein Dutzend neuer Jupiter-Monde entdeckt hat.
„Die Erforschung der Umlaufbahnen dieser Monde kann ihren Ursprung offenbaren, und Informationen über die Bedingungen liefern, die zum Zeitpunkt der Entstehung des Saturn herrschten“, wird Sheppard auf der Website der Carnegie Institution for Science zitiert. Die Monde seien Überreste von größeren Objekte, die einst dazu beigetragen hätten, den Saturn zu formen.
Saturn ist mit freiem Auge sichtbar
Der Saturn ist von der Sonne aus gezählt der sechste Planet. Seine mittlere Entfernung von unserem Zentralgestirn beträgt rund 1,4 Milliarden Kilometer. Trotz der großen Entfernung von der Erde ist der Gasplanet dank seiner Größe mit freiem Auge am nächtlichen Himmel zu sehen. Aufgrund der geringen Dichte ist die Masse des Saturn trotz seiner gewaltigen Größe (er wird diesbezüglich nur von Jupiter übertroffen) lediglich hundertfach so groß wie die unserer Erde.
Ringe aus reflektierenden Eispartikeln
Die zahlreichen Ringe des Saturn - dem nach Jupiter zweitgrößten Planeten unseres Sonnensystems - bestehen hauptsächlich aus reflektierenden Eispartikeln und sind durch scharf umrissene Lücken voneinander abgegrenzt. Der innerste davon beginnt bereits 7000 Kilometer über der Oberfläche des Planeten und hat einen Durchmesser von 134.000 Kilometern, der äußerste hat einen Durchmesser von 960.000 km. Nach der Reihenfolge ihrer Entdeckung werden die größten Ringe - von innen nach außen - als D-, C-, B-, A-, F-, G- und E-Ring bezeichnet.
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