Eine kleine wissenschaftliche Sensation hat am Dienstag das Wiener Haus des Meeres vermeldet: In einem Aquarium ist von Meeresbiologen eine bisher unbekannte und nicht dokumentierte Garnelenart entdeckt worden. Dabei handelt es sich um kleine, grünlich schimmernde Tiere mit auffällig großen Augen.
Die Garnellen werden künftig den Namen ihres Fundorts tragen: Heteromysis domusmaris, hieß es in einer Aussendung. Unbekannt war bisher nicht nur, dass die kleinen Krebse im Haus des Meeres zu Hause sind, sondern, dass es sich zudem um eine bis dato nicht beschriebene Art handelt.
Brutpflege ähnelt jener der Kängurus
Die nur wenige Millimeter großen Tiere schwimmen in kleinen Schwärmen über Korallensandböden und betreiben eine Brutpflege, die jener der Kängurus ähnlich ist. Das Garnelen-Weibchen trägt seine Jungtiere in einem bauchseitigen Beutel mit sich herum und entlässt sie erst nach Erreichen einer gewissen Größe ins Meer.
Als blinde Passagiere nach Wien
Vermutlich gelangten sie als blinde Passagiere in Spalten von Steinen in die Aquarien, die sich im Flakturm im Wiener Esterhazypark befinden. Die Steine stammten aus dem als Korallendreieck bekannten Meeresgebiet zwischen Indonesien, Papua-Neuguinea und den Philippinen.
Den beiden Entdeckern Daniel Abed-Navani (Haus des Meeres, Universität Wien) und Karl Wittmann (Universität Wien) ist laut einer Mitteilung auch der Nachweis gelungen, dass es tatsächlich um eine „neue“, bisher nicht beschriebene Tierart handelt.
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