Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) gibt den Wolf zum Abschuss frei - zumindest politisch. Dies hat ihm nun auch ein Experte bestätigt. Die Tiere sollen getötet werden dürfen, jedoch nur jene, die maximal durchwandern.
„Wir müssen uns um eine Änderung des Schutzstatus des Wolfs bemühen“, sagt Josef Schwaiger. Im Klartext: Der derzeit noch durch die EU geschützte, ehemals ausgerottete Beutegreifer soll wieder jagbar werden. Denn: „Wenn sich die Wölfe in großer Zahl bei uns ansiedeln, wir sich das Gesicht unseres ganzen Landes ändern“, sieht der Agrarlandesrat die traditionelle Almwirtschaft durch die Rückkehr des Tiers in Gefahr.
Er beruft sich dabei auf das 466-seitige Gutachten des Wildtierbiologen Klaus Hackländer von der Universität für Bodenkultur, das Dienstagabend vor 300 Interessierten im brechend vollen Festsaal Pfarrwerfen präsentiert wurde. 1000 Personen sowie 30 Almbewirtschafter wurden befragt.
So fiel das Resümee des Wiener Experten aus
„Grundsätzlich ist es aus Sicht des Artenschutzes wichtig, echte Problemwölfe zu entnehmen“, betont der für die Veranstaltung extra aus Wien angereiste Experte Hackländer.
Auch Salzburgs Wolfsbeauftragter Hubert Stock sieht die einzige Lösung, um gegen den Beutegreifer vorzugehen, in einer Änderung des Schutzstatus auf EU-Ebene: „Auch das Gamswild ist geschützt und darf trotzdem bejagt werden.“
Herdenschutzhunde und Hirten sind zwar Teil des Managementplans, aber hierzulande schier unmöglich einzusetzen. Stock spricht die aktuelle Debatte über die Einführung eines 12-Stunden-Tages an. „Unsere zumeist Nebenerwerbsbauern leisten bis zu 18 Stunden am Tag. Zusätzliche Arbeit ist keine Option.“ Ebenso wenig sinnvoll sei die Errichtung von Zäunen in diesem steilen Gebiet.
„Der Bescheid zum Abschuss wird Ende Oktober erwartet“, bestätigt Stock der „Krone“.
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