Noch bevor überhaupt erste Gespräche zwischen der ÖVP und den Grünen über eine mögliche Regierungszusammenarbeit gestartet sind, wird bei der FPÖ schon intensiv Stimmung gegen eine mögliche türkis-grüne Koalition gemacht. Dabei hat sich der Linzer Vizebürgermeister Markus Hein ordentlich im Ton vergriffen und mit einem Facebook-Posting für einen Eklat gesorgt. Darin ist ein maskierter Mann mit einem blutigen Messer zu sehen. Dahinter sitzt die Grünen-Politikerin Sigrid Maurer mit einer Kappe, auf der „Innenministerin“ steht. Hein zitiert aus einer aktuellen Kriminalitätsstatistik und kommentiert die Collage mit folgenden Worten: „Ich hatte gerade einen Alptraum.“ Das Posting wurde mittlerweile gelöscht.
„In Österreich gibt es bereits sechs Messerattacken pro Tag!“, schreibt Hein und warnt vor einer möglichen grünen Innenministerin oder einem grünen Innenminister. Noch bevor das Posting gelöscht wurde, hatten einige Follower des FPÖ-Politikers genügend Zeit, um weitere Hassbotschaften zu bringen und sogar Adolf Hitler ins Spiel zu bringen. Ein User schrieb: „Es gab jemand, der mit solchen Gegebenheiten umzugehen wusste!!!!!!“ Auf die Frage einer Userin, wer denn dieser jemand gewesen sei, gab die Person eine mehr als eindeutige Antwort: „Onkel A....“
„Sie waren 2016 bis 2018 Innenministerin?“
Maurer selbst reagierte gelassen auf das Posting. Ihr knapper Kommentar lautet auf Twitter: „Stil der FPÖ aktuell.“ Eine Followerin merkte in diesem Zusammenhang richtig an: „Sie waren 2016-2018 Innenministerin? Dachte, das waren Hr. Sobotka und Hr. Kickl.“ Dass im besagten Zeitraum und auch bisher nie ein Grünen-Politiker im Innenministerium gesessen war, war für Hein wohl ein unwichtiges Detail.
Maurer, die mit Blick auf eine mögliche Zusammenarbeit mit den Türkisen unter Parteichef Sebastian Kurz eine „komplette Wende“ von der ÖVP als Bedingung aufgestellt hat, war in der Vergangenheit immer wieder Anfeindungen im Internet ausgesetzt. Vor Kurzem reagierte sie mit einer Videobotschaft (siehe unten), in der sie trotz aller Morddrohungen usw. betonte: „Ihr kriegt’s mich nicht still.“
Prozess wegen übler Nachrede
Im Video hat sie vor sich am Tisch eine Bierflasche positioniert - ganz offensichtlich, um auf ihren eigenen Fall aufmerksam zu machen, der sie noch immer vor Gericht beschäftigt: Vor beinahe einem Jahr hatte sie private Facebook-Nachrichten veröffentlicht, die sie vom Account eines Craftbeer-Shops erhalten hatte.
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