"Nein. Dreimal unterstrichen und mit vielen Rufzeichen", hat SP-Sozialstadträtin Sonja Wehsely derartige Vorwürfe pariert. Da im Juni jedoch die Großbaustelle zum Umbau der Karlsplatzpassage beginne, werde das Angebot geändert: "Wir müssen rechtzeitig reagieren, weil sich die Suchtkranken dort nicht mehr aufhalten werden können." Außerdem schränke man die Szene schließlich nicht ein, sondern baue in Summe das Angebot an Tagesbetreuungsplätzen aus.
Eine andere Zukunft des Karlsplatzes entwirft die Opposition. "Die Leute gehen dort nicht weg", prognostiziert die grüne Mandatarin Heidi Cammerlander. Stattdessen würden nach Absiedelung des kostenlosen Tausches gebrauchte Spritzen nicht mehr abgegeben. Die Kinder hätten dann schlussendlich die Nadeln im Finger, wenn diese im öffentlichen Raum wieder verstärkt zu finden seien.
"Kinder vor dem totbringenden Gift schützen"
Die Freiheitlichen unterstützen Fekter in ihrem Ansinnen, die Szene am Karlsplatz zu zerschlagen. Allerdings sei das Vorhaben, die Problematik an einen anderen Ort in Wien zu verschieben, keinesfalls das Gelbe vom Ei, so Gesundheitssprecher David Lasar: "Um unsere Kinder vor dem todbringenden Gift zu schützen, müssen alle Maßnahmen einer verantwortungsvollen Politik auf Rauschgiftabstinenz ausgerichtet sein." Dies müsse notfalls auch die Zwangstherapie von Süchtigen einschließen.
Ganz d'accord mit der Innenministerin geht die Hauptstadt-ÖVP. "So rasch wie möglich soll die Suchtgiftszene am Karlsplatz zerschlagen werden", fordert VP-Mandatar Wolfgang Ulm. Es sei überfällig, dass die Polizei massiv gegen Drogenkriminalität einschreite. "Ich will Sicherheit und Ordnung am Karlsplatz", so auch die Forderung von VP-City-Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel. Angesichts des Versagens der Stadt und fehlender wirksamer Konzepte bleibe nichts anderes, als an die Exekutive zu appellieren, die Drogenkriminalität am Karlsplatz mit allen Mitteln zu bekämpfen.
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