Der Einmarsch der Türkei in den syrischen Grenzgebieten hat auf der ganzen Welt zu Protesten von Kurden geführt. Auch in Wien gingen rund 300 Menschen auf die Straße. Laut Polizei verlief die nicht angemeldete Spontan-Kundgebung friedlich. Unterdessen melden Aktivisten bereits 15 Tote bei den türkischen Luftangriffen in Syrien, darunter acht Zivilisten. Unter den zivilen Opfern seien auch zwei Kinder, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch.
Der Demonstrationszug der kurdischen Aktivisten in Wien war über die Ringstraße zum Ballhausplatz marschiert. Laut Polizei gab es keine Zwischenfälle, alles verlief friedlich. Den Protesten war der Beginn einer türkischen Offensive in Syrien vorrausgegangen, die sich, so der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan gegen die kurdischen YPG-Milizen richtet: „Unser Ziel ist, den Terrorkorridor, den man an unserer südlichen Grenze aufbauen will, zu zerstören und Frieden und Ruhe in die Region zu bringen.“
Die Türkei sieht in ihr einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit eine Terrororganisation. US-Präsident Donald Trump kritisierte hingegen den Einmarsch der Türken in Nordsyrien. „Die Vereinigten Staaten befürworten diesen Angriff nicht und haben der Türkei deutlich gemacht, dass diese Operation eine schlechte Idee ist“, hieß es am Mittwoch in einer Stellungnahme. Die YPG war im Kampf gegen den IS in Syrien lange der wichtigste Verbündete der USA.
Türkische Truppen starteten auch Bodenoffensive
Die türkischen Truppen sowie mit ihnen verbundete Milizen starteten am Mittwochabend nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Ankara auch die Bodenoffensive gegen kurdische Kämpfer. In zahlreichen Großstädten war es bereits davor zu Kundgebungen kurdischer Aktivisten gegen dden Einmarsch gekommen. Die EU und die deutsche Bundesregierung forderten umgehend einen Stopp der Offensive.
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