Unter Druck durch OLED

Samsung steckt Milliarden in Quantenpunkt-Displays

Digital
10.10.2019 11:49

Der südkoreanische Samsung-Konzern steckt elf Milliarden Dollar (zehn Milliarden Euro) in die Weiterentwicklung einer fortschrittlichen Display-Technologie. Das Geld solle in den kommenden fünf Jahren dafür verwendet werden, die sogenannte „Quantum Dot“-Technologie für den Massenmarkt tauglich zu machen, teilte die Konzerntochter Samsung Display mit.

Bei „Quantum Dot“-Displays handelt es sich um Flüssigkristallbildschirme mit LED-Hintergrundbeleuchtung, in denen eine Schicht aus Nanopartikeln - bei Samsung „Quantenpunkte“ genannt - die Farbdarstellung verbessert. Die Hintergrundbeleuchtung kann durch „Local Dimming“ zur Kontraststeigerung kleinteilig abgeschaltet werden, was den Kontrast optimiert.

Samsung wehrt sich gegen starke OLED-Konkurrenz
Samsung kämpft mit seinen Quantenpunkt-Displays gegen die technisch starke Konkurrenz in Form von OLED-Fernsehern. Während es sich beim Quantum-Dot-Display um ein modifiziertes LCD-Display handelt, dem mit „QLED“ ein etwas verwirrender Marketing-Name gegeben wurde, ist OLED eine eigenständige Bildschirmtechnologie.

Selbstleuchtende organische Leuchtdioden erzeugen hier einerseits satte Farben, andererseits durch das Fehlen einer Hintergrundbeleuchtung für konventionelle LCD-Fernseher unerreichbare Kontraste. OLED-Displays sind überdies sehr dünn und können auf flexible Trägermaterialien aufgebracht werden, was beispielsweise TV-Geräte zum Aufrollen ermöglicht.

LGs Signature OLED 8K erfreut mit extremer Bildschärfe, kostet aber auch 30.000 Euro. (Bild: Dominik Erlinger)
LGs Signature OLED 8K erfreut mit extremer Bildschärfe, kostet aber auch 30.000 Euro.

Quantenpunkte bei TVs, OLED bei Smartphones
OLED-Displays sind auch bei Samsung im Einsatz, allerdings bislang fast ausschließlich in Smartphones. Als Bauteil für diese verkauft Samsung sie auch an andere Unternehmen. Bei großen OLED-Panels für TV-Geräte hat indes der koreanische Rivale LG Electronics die Nase vorn. Der hat in den letzten Jahren viel Geld in die Verfeinerung der OLED-Produktion gesteckt, dringt mit den anfangs sehr teuren Fernsehern mittlerweile in erschwingliche Preisregionen vor und beliefert auch andere Hersteller wie Sony oder Panasonic mit seinen OLED-Bildschirmen.

Bei Samsung ist OLED - abgesehen von kleineren Großformat-Experimenten vor fünf, sechs Jahren - kein Thema für große Bildschirme. Aktuell stellt man dem bei der Bildqualität starken Herausforderer Quantum-Dot-Fernseher, teils mit irrwitzig hoher 8K-Auflösung, entgegen. Für die Zukunft rüstet man sich mit der ebenfalls selbstleuchtenden Micro-LED-Technologie, bei der - ähnlich wie bei OLED - jeder Pixel am Bildschirm selbst leuchtet und nicht von hinten bestrahlt wird, was Kontrast und Farbdarstellung auf die Sprünge hilft.

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