Akuten Nachholbedarf ortet Greenpeace nach einem Öko-Check in den Regalen der heimischen Supermärkte. Demnach stehen Getränke in Plastikflaschen in der ersten Reihe, während Mehrwegflaschen nur von Konsumenten mit gewissem Umweltspürsinn zu finden sind. So ziemlich einzige Ausnahme: Bier!
„Die umweltfreundliche Mehrwegflasche ist leider die Ausnahme im Regal. Besonders bei Wasser, Säften und Limonaden kann man die Pfandbehälter an einer Hand abzählen“, kritisiert Greenpeace-Konsumexperte Herwig Schuster.
Marktanteil seit 1995 stark gesunken
Die traurige Umweltbilanz: Seit 1995 sinkt der Marktanteil an wiederverwendbaren Pfandflaschen in Österreich rapide. Damals lag der Anteil noch etwa 80 Prozent. Der Tiefstand wurde im Vorjahr mit nur noch 18 Prozent erreicht. Dabei wäre - laut berechnetem Öko-Fußabdruck - der Mehrweg bei Getränkeverpackungen der beste und umweltfreundlichste Weg aus der Plastikkrise. Denn Gläsernes kann 50-mal wiederbefüllt werden.
Viele Plastikflaschen landen in der Natur
In der Kritik stehen vor allem kleine Plastikflaschen für unterwegs, die leider allzu oft in der Natur enden und dort erst nach Hunderten Jahren verrotten. Schuster kritisiert auch die Flut an Dosen und die Tatsache der mangelhaften Kennzeichnung umweltfreundlich befüllter Getränke.
Aufgrund von Zahlen einer Studie der TU Wien errechnete Greenpeace, dass eine Umstellung sämtlicher Einweg-Plastikflaschen in Österreich auf Glas-Mehrwegflaschen die Menge der Plastikverpackungen um 45.000 Tonnen pro Jahre oder etwa 15 Prozent reduzieren könnte.
Mark Perry und Gregor Brandl, Kronen Zeitung/krone.at
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