Cholerisch, unkontrolliert und abgehoben soll er sein. Bereits vor dem Presse-Termin wird gemunkelt: Es gäbe nur deshalb Doppel-Interviews, damit Matt Damon den schwierigen Christian Bale im Zaum halten könne. Doch die beiden machen der Gerüchteküche den Gar aus. Die Oscarpreisträger Matt Damon und Christian Bale im „Krone“-Interview.
Bale erscheint mit erhobenen Händen zum „Krone“-Interview und witzelt: „Ich bin nicht so schlimm, wie Sie denken.“ Damon streut ihm Rosen: „Seine Disziplin ist legendär. Wir Schauspieler wollen immer alle wissen lassen, wie hart wir arbeiten. Er nicht!“
Ab 16. November bringen die beiden Oscarpreisträger Motorsportfans auf Touren. Rauchende Motoren, brennende Bremsen, quietschende Reifen: In „Le Mans 66 - Gegen jede Chance“ erzählen sie die wahre Geschichte von Carroll Shelby und Ken Miles, die für Ford Motor das Unmögliche schaffen und Ferrari das Fürchten lehren. Als Freunde kämpften sie für den Erfolg.
Anders als im privaten Leben, sinniert Bale: „Er ist ein toller Schauspieler. Aber gehe ich mit ihm einen heben? Niemals! Stellen Sie sich vor, Christian und Matt trinken abends ein Bier. Am nächsten Morgen spielt er aber Shelby und ich Ken. Sehe ich dann Matt vor mir? Oder doch Shelby? Wie viel von Matt steckt in Shelby?“ Vielleicht ist diese Professionalität ihr Geheimrezept, gelten beide doch als Top-Verdiener der Branche.
„Es ist ein hartes Business“
„Als Schauspieler leben wir ein anderes Risiko, als Rennfahrer. Aber es ist ein hartes Business“, erklärt Damon. Bale wirft ein: „Es gibt keine Garantien. Es besteht auch die Gefahr, gar nichts zu verdienen, man weiß nicht, wann der nächste Job kommt. Manchmal denken wir uns: Verdammt! Das passiert wirklich. Wir beide haben es geschafft!“
Für Bale, er wuchs in schwierigen Verhältnissen auf, nichts Selbstverständliches: „Mein Vater und mein Großvater haben mich geprägt. Sie haben viele Risiken in ihrem Leben auf sich genommen und oft ums Überleben gekämpft. Als Kind haben sie es für mich aber nach einem Abenteuer aussehen lassen.“
Für privilegiert halten sich die beiden - trotz Millionen-Gagen - nicht: „Wir haben uns unlängst über die Apokalypse unterhalten. Wir wären überflüssig. Wir können nichts, was der Menschheit helfen könnte“, so Damon. „Außer vorzuspielen, wir seien jemand anderer. Und das mögen die Menschen am liebsten, wenn ich nicht ich selbst bin“, lacht Bale.
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