Syrien-Einmarsch

USA bereiten „harte Sanktionen“ gegen Türkei vor

Ausland
11.10.2019 20:28

US-Präsident Donald Trump bereitet wegen des türkischen Einmarschs in Nordsyrien harte Sanktionen gegen die Türkei vor. Sein Finanzminister Steven Mnuchin sagte am Freitag im Weißen Haus, diese Sanktionen würden noch nicht in Kraft treten.Trump werde aber eine Verfügung unterzeichnen, die den Finanzminister in Absprache mit dem Präsidenten und dem Außenminister ermächtige, Sanktionen gegen „jede Person mit Verbindungen zur türkischen Regierung“ zu verhängen. „Das sind sehr harte Sanktionen. Ich hoffe, dass wir sie nicht einsetzen müssen“, sagte Mnuchin. Er fügte hinzu: „Wenn wir müssen, können wir die türkische Wirtschaft stilllegen.“

Mnuchin sagte, Finanzanstalten seien vorgewarnt worden, dass Sanktionen verhängt werden könnten. Trump sei „besorgt“ über die andauernde Militäroffensive in Nordsyrien und über potenzielle Angriffe auf zivile Ziele durch die Türkei.

US-Präsident Donald Trump (Bild: AP)
US-Präsident Donald Trump

Es sei außerdem „zwingend“, dass die Türkei nicht erlaube, dass auch nur ein einziger Gefangener der Terrormiliz Islamischer Staat in dem türkischen Einmarschgebiet entkomme. Die Offensive der Türkei richtet sich gegen die Kurdenmilizen, die die gefangen genommenen IS-Kämpfer bewachen.

70.000 Menschen fliehen vor türkischer Offensive
Die türkische Invasion in Nordostsyrien soll aufseiten der kurdischen Verteidiger bereits mehrere Hundert Todesopfer gefordert haben. Auch die Türken beklagen erste Todesopfer - darunter auch ein Soldat. Laut Angaben von Hilfsorganisationen sind mehr als 70.000 Menschen auf der Flucht vor den Angriffen. Das UN-Menschenrechtsbüro berichtet über „verstörende Berichte“ von Bodenangriffen türkischer Truppen oder von Gruppen, die dem türkischen Militär nahestünden.

(Bild: AFP)
Ein via Twitter von Journalisten verbreitetes Foto zeigt Rauchschwaden nach den Luftangriffen in der syrischen Grenzstadt Ras al-Ain. (Bild: twitter.com/mutludc)
Ein via Twitter von Journalisten verbreitetes Foto zeigt Rauchschwaden nach den Luftangriffen in der syrischen Grenzstadt Ras al-Ain.
(Bild: AP)
Rauch über der syrischen Stadt Tal Abyad nach türkischen Luftschlägen (Bild: AFP or licensors)
Rauch über der syrischen Stadt Tal Abyad nach türkischen Luftschlägen
Die Türkei stützt sich bei ihrer Offensive auf zahlreiche mit ihr verbündete Milizen. (Bild: APA/AFP/Nazeer Al-khatib)
Die Türkei stützt sich bei ihrer Offensive auf zahlreiche mit ihr verbündete Milizen.
Zivilisten auf der Flucht (Bild: AFP)
Zivilisten auf der Flucht

Erdogan: Militäroperation trotz „Drohungen“ nicht stoppen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogankündigte an, die Militäroffensive seines Landes in Nordsyrien trotz „Drohungen“ anderer Staaten nicht zu stoppen. „Wir werden nicht den Rückzug antreten“, sagte Erdogan am Freitag in einer Rede in Istanbul. „Wir werden diesen Kampf fortsetzen, bis alle Terroristen 32 Kilometer südlich unserer Grenze gehen.“ Damit bezog sich Erdogan auf die von ihm beabsichtigte Schaffung einer „Sicherheitszone“ südlich der türkischen Grenze in Nordsyrien.

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