Turbulenter Japan-GP

Bottas siegt! Mercedes holt wieder beide WM-Titel

Formel 1
13.10.2019 08:37

Mercedes-Jubel in Japan! Valtteri Bottas triumphierte am Sonntag auf dem Suzuka Circuit vor Pole-Setter und Ferrari-Ass Sebastian Vettel. Dritter wurde WM-Leader Lewis Hamilton (Mercedes). Damit ist fix: Mercedes holt zum sechsten Mal in Folge den Konstrukteurstitel! In der Fahrerwertung ist Bottas der einzige, der Hamilton noch abfangen könnte - zumindest rechnerisch. Denn Hamilton weist vier Rennen vor Schluss 64 Punkte Vorsprung auf und kann schon auf der nächsten Station in Mexiko (27. Oktober) zum sechsten Mal Weltmeister werden.

Für Aufsehen sorgten vor allem die beiden Ferrari-Piloten: Vettel legte einen Fehlstart hin, wurde dafür aber überraschenderweise nicht bestraft. Charles Leclerc, der Siebenter wurde, kollidierte gleich zu Beginn mit RB-Pilot Max Verstappen und brachte mit seinem demolierten Frontflügel anschließend Hamilton in Gefahr.

Bottas mit Blitzstart
„Ein super Start“, lobte Mercedes-Teamchef Toto Wolff im ORF den Sieger und freute sich über den neuerlichen Konstrukteurs-Titel: „Sechs Jahre hintereinander, da kann man schon stolz drauf sein.“ Seit Beginn der Ära mit den Turbo-Hybrid-Antrieben ist Mercedes in dieser Hinsicht ungeschlagen. Im Moment des Erfolgs dachte Wolff auch an den im Mai verstorbenen Teamaufsichtsrat: „Ohne Niki Lauda wäre das nicht möglich gewesen, er war ein massiver Baustein für diesen Erfolg.“

(Bild: GEPA)

Für Ferrari, das sich nach drei Siegen im September noch kleine Hoffnungen gemacht hatte, lief die Renneröffnung alles andere als optimal. Im Qualifying, das aufgrund von Taifun Hagibis erst zum fünften Mal in der Formel-1-Geschichte am Renntag stattfand, hatte Vettel noch vor seinem Scuderia-Teamkollegen Charles Leclerc aufgezeigt, der Start war dann völlig verkorkst. Bottas, der die Trainings dominiert hatte, ging links außen unwiderstehlich an Vettel und Leclerc vorbei. Vettel leistete sich dabei einen - letztlich unbestraften - Frühstart samt Ruckler. „Ein ganz, ganz übler Start. Es war mein Fehler, ich habe das Momentum verloren“, sagte der Deutsche danach.

Leclerc und Verstappen kollidieren
Damit nicht genug, wurde Red Bulls Max Verstappen in der ersten Kurve von Leclerc schuldlos ins Kiesbett gedrängt. Leclerc, dessen Auto leicht ramponiert wurde, musste sich daraufhin von weit hinten zurückarbeiten, schaffte es aber immerhin noch auf Platz sieben. Verstappen bezahlte das „Rendezvous“ in der 15. Runde mit dem Renn-Aus und war hörbar verärgert. „Ich verstehe nicht, was er gemacht hat. Das war ganz dumm (von ihm, Anm.)“, erklärte der Niederländer, der vorerst auch eine Strafe für Leclerc vermisste. Die kam erst nach dem Rennen: 5 Sekunden Zuschlag wegen der Kollision mit Verstappen und weiteren 10 Sekunden dafür, dass er mit dem beschädigten Frontflügel noch zwei Runden auf „unsichere Weise“ weiterfuhr. Leclerc verlor so einen Platz und rutschte hinter Daniel Ricciardo auf Rang sieben zurück.

Bottas kümmerte das alles wenig. Vettel kam als erster der Topfahrer zum Reifenwechsel an die Box, kurz darauf folgte der Finne - und Hamilton übernahm so bis Runde 22 die Spitze. Später lag der Fünffach-Champion nach Bottas‘ zweitem Stopp wieder vorne, doch auch er musste noch ein letztes Mal neue Pneus aufziehen lassen. Bottas fuhr schließlich ungefährdet zu seinem sechsten Karriere-Triumph und bekam auch vom Duell zwischen Hamilton und Vettel im Finish nichts mehr mit. „Es war ein hartes Stück Arbeit, Zweiter zu werden“, sagte Vettel, der auf den letzten Runden mehrere Überholversuche abwehrte.

Albon mit bestem Resultat
Für Red Bull blieb neben dem Ärgernis rund um das unverschuldete Aus für Verstappen aber auch ein erfreulicher vierter Platz für Alexander Albon. Der Thailänder schaffte in seiner Formel-1-Premierensaison sein bestes Resultat. „Er wird immer besser“, lobte Red Bulls Motorsportdirektor Helmut Marko.

Endstand:
1. Valtteri Bottas (FIN)Mercedes01:21:46,755
2. Sebastian Vettel (GER)Ferrari+13,343
3. Lewis Hamilton (GBR)Mercedes+13,858
4. Alexander Albon (THA)Red Bull+59,537
5. Carlos Sainz jr. (ESP)McLaren+01:09,101
6. Daniel Ricciardo (AUS)Renault+1 Runde **
7. Charles Leclerc (MON)Ferrari+1 Runde *
8. Pierre Gasly (FRA)Toro Rosso+1 Runde
9. Sergio Perez (MEX)Racing Point+1 Runde
10. Nico Hülkenberg (GER)Renault+1 Runde *
11. Lance Stroll (CAN)Racing Point+1 Runde
12. Daniil Kwjat (RUS)Toro Rosso+1 Runde
13. Lando Norris (GBR)McLaren+1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN)Alfa Romeo+1 Runde
15. Romain Grosjean (FRA)Haas+1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (ITA) Alfa Romeo+1 Runde
17. Kevin Magnussen (DEN)Haas+1 Runde
18. George Russell (GBR)Williams+1 Runde
19. Robert Kubica (POL)Williams+2 Runden

* Charles Leclerc erhielt nach der Kollision mit Max Verstappen nachträglich Zeitstrafen von 5 und 10 Sekunden und fiel vom sechsten auf den siebenten Platz hinter Daniel Ricciardo zurück.

** Gegen die Renault-Piloten Ricciardo und Nico Hülkenberg lief ein Protest des Teams Racing Point wegen des Bremssystems. Die betroffenen Teile werden vom technischen Komitee der FIA geprüft, danach erfolgt ein schriftlicher Bericht an die Stewards des Japan-GP.

Ausgeschieden: Max Verstappen (NED) Red Bull

Schnellste Runde: Lewis Hamilton (GBR) Mercedes in 1:30,983 Min. (229,770 km/h) in der 45. Runde

WM-Stand (nach 17 von 21 Rennen)
1. Lewis Hamilton (GBR)Mercedes338
2. Valtteri Bottas (FIN)Mercedes274
3. Charles Leclerc (MON)Ferrari223
4. Max Verstappen (NED)Red Bull212
5. Sebastian Vettel (GER)Ferrari212
6. Carlos Sainz jr. (ESP)McLaren76
7. Pierre Gasly (FRA)Toro Rosso73
8. Alexander Albon (THA)Red Bull64
9. Daniel Ricciardo (AUS)Renault40
10. Nico Hülkenberg (GER)Renault35
11. Sergio Perez (MEX)Racing Point35
12. Lando Norris (GBR)McLaren35
13. Daniil Kwjat (RUS)Toro Rosso33
14. Kimi Räikkönen (FIN)Alfa Romeo31
15. Kevin Magnussen (DEN)Haas20
16. Lance Stroll (CAN)Racing Point19
17. Romain Grosjean (FRA)Haas8
18. Antonio Giovinazzi (ITA) Alfa Romeo4
19. Robert Kubica (POL)Williams1

Konstrukteurs-WM (nach 17 von 21 Rennen)
1. Mercedes612 (Weltmeister)
2. Ferrari435
3. Red Bull323
4. McLaren111
5. Renault75
6. Toro Rosso59
7. Racing Point54
8. Alfa Romeo35
9. Haas28
10. Williams1

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(Bild: KMM)



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