Sanktionen drohen

Skandal um Türken-Salut: Jetzt ermittelt die UEFA!

Fußball International
13.10.2019 19:35

Sie haben sich stolz und voller Inbrunst als Unterstützer der Invasion in Syrien offenbart, sie sind geschlossen an die Seite der türkischen Staatsführung getreten und sie haben sich dahingehend als Muster-Vorbild für die türkische Bevölkerung präsentiert - doch womöglich haben sich die Helden der türkischen Fußball-Nation auch ein veritables Eigentor geschossen! Denn nach dem stramm-militärischen Salut, den Kapitän Emre Belözoglu und seine Kameraden, dem Last-Minute-Sieg gegen Albanien folgen ließen, ermittelt nun die UEFA - es drohen Sanktionen!

Der Pressechef des Europäischen Fußballverbands wollte sich zwar noch nicht festnageln lassen, indem er vorausschickend meinte, „ich habe die Geste, die zweifellos als Provokation gedeutet werden kann, nicht gesehen“, ABER er stellte nachfolgend auch knallhart klar: „Politische Äußerungen sind in den Regularien […] verboten. Deshalb werden wir dem Verdacht definitiv nachgehen.“

(Bild: Türkischer Fußballverband (TFF))

In den Wirbel um den Salut-Torjubel schaltete sich inzwischen auch der deutsche Bundesligist Fortuna Düsseldorf ein. Die Fortuna-Profis Kaan Ayhan und Kenan Karaman beteuerten demnach in einem Gespräch mit dem Verein, die Gesten beim 1:0 gegen Albanien seien lediglich „Solidaritätsbekundung für Soldaten und ihre Angehörigen“ gewesen. Direkt nach dem Siegestreffer auf dem Platz und später auch in der Kabine hatten türkische Spieler mit der Hand an der Stirn salutiert. Der türkische Fußballverband teilte zu den Szenen nach dem Siegtreffer mit: „Die Fußballer haben dieses Tor mit dem Militärgruß den Soldaten geschenkt, die in der ‘Operation Friedensquelle‘ dienen.“

(Bild: EPA, AP, krone.at-Grafik)

Düsseldorf will die Geschehnisse vom Freitagabend mit seinen beiden Profis nach deren Rückkehr von der Länderspielreise noch einmal aufarbeiten. Der Klub sei „davon überzeugt, dass ihnen nichts fernerlag, als ein politisches Statement abzugeben“, wurde Sportvorstand Lutz Pfannenstiel zitiert. Außerdem bestätigte der deutsche Nationalspieler Emre Can der „Bild“-Zeitung, dass er ein Foto des türkischen Siegtorschützen Cenk Tosun vom Salut-Jubel zunächst bei Instagram „gelikt“ habe. Dies sei aber geschehen, „ohne jegliche Intention und auf den Inhalt zu achten“, sagte Can der Zeitung und fügte hinzu: „Ich bin ein absoluter Pazifist und gegen jede Art von Krieg.“

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(Bild: KMM)



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