Facebook hat beim Aufbau seiner Kryptowährung Libra einen weiteren Rückschlag einstecken müssen. Das Online-Auktionshaus eBay, der Online-Bezahldienst Stripe sowie die beiden Kreditkartenanbieter Mastercard und Visa kehrten der für den Aufbau der weltweiten Digitalwährung gegründeten Libra Association den Rücken.
„Wir respektieren die Vision der Libra Association sehr; dennoch hat eBay beschlossen, als Gründungsmitglied nicht weiterzumachen“, teilte das Internetauktionshaus mit. Visa dagegen scheint sich noch Optionen offenhalten zu wollen. Man werde das Projekt weiter beobachten, so der Kreditkartenanbieter „Unsere Entscheidung wird letztlich von einer Reihe von Faktoren abhängig sein, einschließlich der Fähigkeit der Association, alle Anforderungen der Aufsichtsbehörden zu erfüllen.“ Erst kürzlich war PayPal aus dem Projekt ausgeschieden.
„Projekt auf der Kippe“
„Das umstrittene Facebook-Projekt steht nun einmal mehr auf der Kippe“, sagte Timo Emden, Kryptowährungs-Experte bei Emden Research. „Womöglich werden noch weitere Unternehmen ihre Partnerschaft überdenken." Dem widersprach die Libra Association: Die Pläne würden auch nach dem jüngsten Exodus vorangetrieben.
Facebook stößt mit seinen Plänen für die eigene Kryptowährung auf den Widerstand von Notenbanken, Aufsichtsbehörden und Politikern. Wegen der potenziellen Zahl der Nutzer - bei Facebook sind etwa 2,4 Milliarden Menschen registriert - könnte die geplante Digitalwährung im internationalen Geldsystem langfristig eine wichtige Rolle spielen.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg dürfte am 23. Oktober vor einem US-Kongressausschuss auch zu Libra befragt werden. Experten trauen dem weltgrößten sozialen Netzwerk zu, mit Libra das Finanzsystem auf den Kopf zu stellen - weil Geldtransfers zwischen Personen und zwischen Ländern schneller und günstiger werden dürften.
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