Mit der Möglichkeit einer Anstellung für pflegende Angehörige übernimmt das Burgenland, wie berichtet, eine Vorreiterrolle in Österreich. Anita Weinhandl aus Apetlon, die seit 20 Jahren nahe Verwandte betreut, ist dankbar für dieses Projekt. Sie ist nun sozial abgesichert. Immerhin hat die Frau neun Beitragsjahre verloreen.
„Ich habe aus den Medien von dem Projekt erfahren“, erzählt Anita Weinhandl, die sich seit mehr als zwei Jahrzehnten aufopfernd um ihre Angehörigen kümmert. Die Berufstätige verlor neun Beitragsjahre für ihren eigenen Ruhestand, um sich zuerst um die eigene Mutter und nun schließlich ihre Schwiegereltern zu kümmern. Der Schwiegervater Emil ist mittlerweile 86 Jahre alt und seit vielen Jahren Diabetiker. „Ich schmeiße nicht nur einen sondern zwei komplette Haushalte“, schildert Weinhandl über ihren Alltag und spricht damit vielen anderen pflegenden Angehörigen aus der Seele. Burgenland ist nun das erste Bundesland, das für solche Fälle Abhilfe schafft und eine Anstellung für Menschen, die sich um nahe Verwandte kümmern. „Durch diesen Service bin ich nun endlich sozial abgesichert“, ist Weinhandl froh über das in Österreich einzigartigen Pilotprojekt.
Ab 1. November treten die ersten Anstellungen nun auch effektiv in Kraft. „Es gibt bis zu 200 Interessierte für eine Anstellung beim Pflege Service Burgenland“, bestätigt auch Leo Szemeliker, Pressesprecher von der KRAGES über die generelle Resonanz.
Marlene Trenker, Kronen Zeitung
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