460 Millionen Euro gaben die Salzburger 2018 online aus - hundert Millionen mehr als noch 2013. Trotzdem hat der Einzelhandel im ersten Halbjahr 2019 den Umsatz um 0,4 Prozent auf rund 2,7 Milliarden Euro gesteigert. Auch Buchhändler Klaus Seufer-Wasserthal hält stand.
Bei ihm stöbern die Kunden in guten alten Bücherregalen und nicht mit dem Mauszeiger auf Webseiten. Den Geruch frischer Druckertinte gibt es gratis dazu. Klaus Seufer-Wasserthal arbeitet seit 27 Jahren in der Rupertus Buchhandlung in der Dreifaltigkeitsgasse in Salzburg. In dieser Zeit hat er einige Büchergeschäfte untergehen sehen.
„Mit dem Werbebudget von Online-Riesen wie Amazon oder Thalia können wir Einzelhändler nicht mithalten.“ Das bekamen viele Salzburger Traditionshäuser zu spüren: So musste 2010 etwa die Buchhandlung Mora dicht machen – nach 102 Jahren Geschäftsbetrieb.
Klassische Tugenden treffen Modernität
Hat Klaus Seufer-Wasserthal Angst, dass es ihm auch einmal so ergeht?
„Unsere Zahlen sind stabil. Es gibt keine Angst, nur Entwicklungen, auf die reagiert werden muss“, sagt er. Die Rupertus Buchhandlung setzt dabei auf Klassisches: „Unsere Schätze sind das gute Angebot und das Personal. Die Leute wollen beraten und nicht von einem Überangebot erschlagen werden.“ Auch Nachhaltigkeit spiele eine Rolle. „Junge Leute kaufen gerne vor Ort. Sie wollen lange Lieferwege vermeiden“, erzählt er.
Um die Stammkundschaft zu pflegen und neue Bücherwürmer zu gewinnen, veranstaltet er Lesungen und Diskussionen. „So entsteht eine besondere Atmosphäre bei uns.“ Reicht die, um sich in Zeiten von E-Books und Co. auf dem Markt zu behaupten? „Auch wir haben ein gutes Online-Angebot, verkaufen E-Books und passende Lesegeräte.“
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