Attacken in Wullowitz

Zeugen: „Er wollte ihm die Kehle durchschneiden“

Oberösterreich
15.10.2019 13:10

Die Szenen, die sich am Montagnachmittag in der Asylwerberunterkunft im oberösterreichischen Wullowitz abgespielt haben, müssen schockierend gewesen sein. Als der 33 Jahre alte Jamal A. in die Räumlichkeiten stürmte und mit seinem 32 Jahre alten Betreuer David H. in Streit geriet, plötzlich ein Messer zog, den Rotkreuz-Mitarbeiter packte und ihm die Klinge an den Hals setzte …

Dies alles passierte vor mehreren Zeugen, Asylwerbern, die in der Unterkunft wohnen - die offenbar aufgrund des lautstarken Streits der beiden Männer zusammengeströmt waren und die schockierenden Szenen mit eigenen Augen sahen.

Zwei Zeugen ebenfalls „erheblich verletzt“
Wie sie berichteten, setzte der mutmaßliche Täter dazu an, dem 32-Jährigen die Kehle durchzuschneiden. Mehrere Augenzeugen reagierten sofort und stürmten auf den Angreifer zu, zogen ihn von seinem Opfer weg, wollten Schlimmeres verhindern - und riskierten dabei ebenfalls ihr Leben. Bei dem folgenden Gerangel wurden zwei der hinzukommenden Zeugen ebenfalls „erheblich verletzt“, so die Polizei.

Der zweite Tatort: Hier wurde der 63-jährige Franz G. mit mehreren Messerstichen ermordet. (Bild: APA/FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR)
Der zweite Tatort: Hier wurde der 63-jährige Franz G. mit mehreren Messerstichen ermordet.

Rotkreuz-Mitarbeiter weiter in Lebensgefahr
Und dennoch sollte es dem mutmaßlichen Täter gelingen, dem 32 Jahre alten David H. einen Messerstich in die Brust zu versetzen. Schwerst verletzt sank der Rotkreuz-Mitarbeiter danach zu Boden, wurde nach der Erstversorgung in lebensbedrohlichem Zustand umgehend ins Uniklinikum Linz geflogen, dort sofort notoperiert. Die Lebensgefahr ist jedoch nicht gebannt - immer noch schwebt der 32-Jährige in Lebensgefahr, hieß es am Dienstagvormittag seitens der Ärzte.

Der 32 Jahre alte Rotkreuz-Mitarbeiter erlitt einen Messerstich in die Brust. (Bild: Markus Schütz, Christoph Gantner, krone.at-Grafik)
Der 32 Jahre alte Rotkreuz-Mitarbeiter erlitt einen Messerstich in die Brust.

Landwirt starb nach Messerstich in die Brust
Nach seiner Flucht aus der Unterkunft türmte der Verdächtige zunächst mit dem Fahrrad. Doch mit diesem kam der 33-Jährige offenbar nicht weit. Auf der Suche nach einem weiteren, schnelleren Fortbewegungsmittel erblickte er dann offenbar in einer Garage unweit des Tatortes den 63 Jahre alten Altbauern Franz G. - und dessen Auto, einen braunen Citroen.

Mit einem Messerstich - ebenfalls in die Brust - streckte der Angreifer sein Gegenüber nieder - womöglich, weil sich der Landwirt wehrte -, entwendete den Wagen des Mannes und raste davon. Die Leiche des 63-Jährigen wurde etwa zwei Stunden später im Zuge der Fahndung entdeckt.

Asylunterkunft wird geschlossen
Der Polizei konnte der mutmaßliche Messerstecher jedoch nicht entkommen, gegen 21.45 Uhr wurde Jamal A. im Auto des getöteten Bauern in Linz gesichtet und gefasst. Nach den schrecklichen Taten wurde umgehend die sofortige Schließung des Asylwerberheims gefordert, vonseiten der Bevölkerung sowie auch des Bürgermeisters, Hubert Koller. Dienstagmittag wurde die Schließung der Unterkunft beschlossen.

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