„Löst Migrationsfrage“
Ungarn befürwortet Militäroffensive der Türkei
Als einziges Land innerhalb der Europäischen Union befürwortet Ungarn die weltweit kritisierte Militäroffensive der Türkei in der Kurdenregion in Syrien. Es sei „im nationalen Interesse Ungarns“, dass die Türkei „die Migrationsfrage in Richtung Syrien löst und nicht in Richtung Europa“, erklärte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto am Dienstag.
„Das ungarische nationale Interesse diktiert es, dass wir es vermeiden, dass mehrere Hunderttausend oder gar Millionen illegale Migranten an der Südgrenze Ungarns auftauchen“, so Szijjarto nach Angaben der staatlichen ungarischen Nachrichtenagentur MTI.
EU lehnt Pläne ab
Die Türkei begründet ihre Militäroffensive auch damit, dass sie im Norden Syriens eine sogenannte Sicherheitszone entlang der türkischen Grenze schaffen will. Dorthin möchte man syrische Flüchtlinge bringen, die sich derzeit in der Türkei aufhalten. Die EU lehnt diese Pläne entschieden ab.
Szijjarto äußerte sich nach einem Treffen mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu in Baku. Der Ungar nimmt dort zusammen mit dem rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban an einem Gipfeltreffen der Turkstaaten teil. Ungarn hat keine kulturellen oder sprachlichen Verbindungen zu den Turkvölkern.
Freundschaftliches Verhältnis Orban - Erdogan
Ultrarechte Ideologen in Ungarn konstruieren aber seit dem 19. Jahrhundert eine derartige, wissenschaftlich nicht belegbare „Verwandtschaft“. Orban pflegt darüber hinaus ein freundschaftliches Verhältnis zum autokratischen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Kämpfe an syrischer Grenze zwingen auch türkische Familien zur Flucht
Mit ihrem Einmarsch in Nordsyrien hat die türkische Armee Zehntausende Zivilisten zur Flucht gezwungen, doch auch für die Bevölkerung auf türkischer Seite haben die Kämpfe Konsequenzen: Seit Beginn der Offensive vergangene Woche haben die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) Hunderte Mörsergranaten und Raketen auf Akcakale, Ceylanpinar und andere Städte im türkischen Grenzgebiet abgefeuert. Zahlreiche Einwohner haben daher ihre Häuser verlassen müssen.
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