Türkei und Co.

Nächte der Schande: Die Welt ist entsetzt

Fußball International
16.10.2019 07:22

Türkische Spieler richteten beim 1:1-Remis in Frankreich erneut den militärischen Gruß als Zeichen der Verbundenheit mit den Streitkräften in Syrien (im Video oben sehen Sie, wie Türkei-Nationaltrainer Senol Günes die Aktion rechtfertigt); englische Kicker wurden in Bulgarien rassistisch beleidigt - Nächte der Schande sorgen für Entsetzen auf der ganzen Welt.

Drei Tage nach dem 1:0 über Albanien präsentierten sich die türkischen Fußballer beim 1:1 in Frankreich als die Unbelehrbaren: Erneut versammelte sich das Team nach dem erzielten Tor (Ayhan traf in der 82. Minute zum 1:1) vor der Fankurve zum militärischen Gruß, unterstützte damit jene Streitkräfte, die am Einsatz gegen die Kurden in Nordsyrien beteiligt sind.

(Bild: AP, AFP)
(Bild: EPA)

FIFA ermittelt
Der europäische Fußball-Verband UEFA wird ein Verfahren gegen den türkischen Verband einleiten. Mittelfeldspieler Hakan Calhanoglu verteidigte die Aktion: „Wir stehen zu 100 Prozent hinter unserer Nation.“ Eine Haltung, die weltweit für Kopfschütteln sorgt und der sich zwei Spieler nicht anschlossen: Die Düsseldorf-Profis Kaan Ayhan und Kenan Karaman hielten sich von der Aktion fern, ernteten teamintern Kritik. Cenk Sahin, der über soziale Medien seine Solidarität bekundet hatte, wurde von seinem Klub, dem deutschen Zweitligisten St. Pauli, suspendiert. Zudem wird die Forderung laut, das Champions-League-Finale 2020 nicht wie geplant in Istanbul durchzuführen.

Nacht der Schande auch in Sofia
Eine Nacht der Schande erlebte auch Sofia - dort unterbrach Referee Ivan Bebek in der ersten Halbzeit auf Drängen der Gäste-Spieler zweimal die Partie Bulgarien gegen England, da einheimische Zuschauer Englands Kicker Raheem Sterling und Tyrone Mings rassistisch beleidigt und wiederholt den Hitlergruß gezeigt hatten. Vermummte bulgarische „Fans“, die „No Respect“-Leibchen in die Höhe hielten, verließen vorzeitig das Stadion.

(Bild: AFP)
(Bild: AP)

Wiederholungstäter
Den Bulgaren droht, da es bereits in der Vergangenheit zu ähnlichen Vorfällen gekommen war, eine drakonische Strafe - zumindest ein Geisterspiel und eine Geldstrafe von 50.000 Euro. Bulgariens Verbandspräsident ist gestern zurückgetreten. Mings, der sein Debüt für England gegeben hatte, sagte nach dem 6:0-Sieg: „Wir zeigten eine großartige Reaktion, ließen letztendlich den Fußball sprechen.“

Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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