Ihr Traumberuf wurde für eine junge Niederösterreicherin zum Albtraum. Weil sie innerhalb eines Jahres insgesamt zwei Wochen krank war, schmiss sie Laudamotion hinaus - und warf ihr sinngemäß unsoziales Verhalten vor: Sie gefährde den Betrieb. Für die Arbeiterkammer untragbar.
Reisen, ferne Länder und fremde Kulturen kennenlernen - so stellen sich viele junge Menschen den Beruf des Flugbegleiters vor. Die Realität sieht meist anders aus: Zeitdruck, Stress, eine Bezahlung, von der man kaum leben kann, und jede Menge Druck vom Management. So auch bei der Ryanair-Tochter Laudamotion. Wer sich krankmeldet, erhält rasch Einschüchterungsschreiben (diese liegen der „Krone“ vor). Im Wiederholungsfall droht die Kündigung.
Gehört zu den „schlimmsten“ Mitarbeitern
So erging es jetzt auch einer jungen Niederösterreicherin. Weil sie insgesamt zwei Wochen fehlte, wurde sie hinausgeschmissen. Und das Kündigungsschreiben hatte es in sich. Darin warf man der Stewardess vor, wegen ihrer Abwesenheiten zu den „schlimmsten“ Mitarbeitern überhaupt zu gehören. Ihr wurde auch vorgehalten, nur „bei zufälligen Besuchen“ am Dienstort überhaupt zu arbeiten und dadurch „den Betrieb zu stören“.
„Menschenunwürdig“
Für Niederösterreichs AK-Präsident Markus Wieser ist das Vorgehen der Airline „menschenunwürdig“ und inakzeptabel. „So geht man mit seinen Mitarbeitern nicht um. Die Vorwürfe im Kündigungsschreiben lassen tief blicken“, so Wieser.
Detail am Rande: Die durchschnittliche Krankenstandsdauer liegt bundesweit pro Jahr bei 13 Tagen. Laudamotion-Geschäftsführer Andreas Gruber hüllte sich auf Anfrage in beredtes Schweigen ...
Kronen Zeitung
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