Bluttaten in OÖ

Nachbarn erschüttert: „Jamal hatte zwei Gesichter“

Oberösterreich
17.10.2019 06:01

Hätte man die grausamen Bluttaten verhindern können? Flüchtlingshelfer David H. (32) schwebt nach der wilden Messerattacke in Leopoldschlag (OÖ) in Lebensgefahr, ein Bauer (63) ist tot. Fünfmal war der Täter Jamal Ali A. (33) vorher bereits bei den Behörden aufgefallen. Nachbarn erzählen: „Er hat seine Frau geschlagen.“

„David lag am Boden, Jamal hatte das Messer an seinem Hals. Zu sechst sind wir hin, haben ihn weggezerrt“, erzählt ein Afghane (22), der mit den anderen Bewohnern unter Einsatz ihres Lebens ihren Betreuer David H. verteidigten. Einer von ihnen ist ein Ukrainer (37): „Jamal war in letzter Zeit sehr aggressiv“ - aber auch er kann sich nicht erklären, wie es so weit kommen konnte.

Der Ukrainer wollte seinem Betreuer helfen, wurde verletzt. (Bild: Andi Schiel)
Der Ukrainer wollte seinem Betreuer helfen, wurde verletzt.
Der 32 Jahre alte Rotkreuz-Mitarbeiter erlitt einen Messerstich in die Brust. (Bild: Markus Schütz, Christoph Gantner, krone.at-Grafik)
Der 32 Jahre alte Rotkreuz-Mitarbeiter erlitt einen Messerstich in die Brust.

Danach fuhr Jamal Ali A. zu einem etwa 300 Meter entfernten Hof, tötete dort einen Bauern mit sechs Messerstichen in die Brust, flüchtete danach mit dessen Citroen, sieben Stunden später wurde er in Linz gefasst.

Das afghanische Paar (Bild: Andi Schiel)
Das afghanische Paar
(Bild: APA/FOTOKERSCHI.AT/KERSCHBAUMMAYR)
Der erste Tatort: Die Asylwerberunterkunft an der Grenze (Bild: Lauber/laumat.at Matthias)
Der erste Tatort: Die Asylwerberunterkunft an der Grenze

„Er hat auch seine Frau geschlagen“
„Jamal und seine Frau waren hilfsbereit. Er hatte aber oft ein gruseliges Grinsen im Gesicht. Anfangs hat er noch brav im Altstoffsammelzentrum gearbeitet, dann hat ihn das aber nicht mehr gefreut. Er hat seine Frau auch geschlagen. Er hatte einfach zwei Gesichter“, erzählt eine Nachbarin. Fünfmal war der Täter den Behörden vor der Bluttat durch sein aggressives Verhalten bereits aufgefallen - für eine Inhaftierung hätte dies aber laut Staatsanwaltschaft nicht gereicht

Lisa Stockhammer, Martina Prewein, Kronen Zeitung

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