Die globalen Finanzaufseher der sieben führenden Industriestaaten wollen laut EZB-Direktor Benoit Coeure die von Facebook geplante Digitalwährung Libra oder ähnliche Währungen nicht verbieten. Es gebe keine Entscheidung, dass solche Cyberdevisen nicht existieren dürfen, sagte Coeure im Interview mit der Agentur Bloomberg, das die EZB auf ihrer Webseite veröffentlichte. Wohl aber warnen die G7 vor Risiken durch Libra und andere Digitalwährungen.
Coeure betonte, dass in Europa weder die EU-Kommission noch die Europäische Zentralbank vorhätten, Cyberdevisen zu verbieten. Diese müssten aber die höchsten Aufsichtsstandards erfüllen und politischen Zielen entsprechen.
Der Franzose leitet eine hochrangige Arbeitsgruppe zu Digitaldevisen, die von den sieben führenden Industriestaaten (G7) eingerichtet wurde. In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Gruppe für die Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington warnen die Verfasser jedoch vor den Risiken von Libra & Co.
Gefahr für Finanzstabilität
Sogenannte Stablecoins, deren Wert an den eines bestehenden Wirtschaftsguts geknüpft ist, könnten die weltweite Geldpolitik und Finanzstabilität gefährden, heißt es darin. Sie dürften daher erst zugelassen werden, wenn die mit ihnen verbundenen großen Risiken bereinigt seien. Die weitgehend unregulierten Zahlungsmittel könnten zudem die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung erschweren.
Facebooks geplante Cyberwährung Libra soll sich anders als etwa Bitcoin an einem Korb von Währungen orientieren und damit weniger schwankungsanfällig sein. Das Projekt war in vielen Ländern auf Misstrauen gestoßen.
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