Urteil in Los Angeles

Todesstrafe für Serienmörder „Hollywood Ripper“

Ausland
19.10.2019 07:56

Der in einem aufsehenerregenden Prozess schuldig gesprochene und als „Hollywood Ripper“ bekannte Mörder Michael Gargiulo ist von US-Geschworenen zum Tode verurteilt worden. Die zwölfköpfige Jury entschied sich am Freitag nach mehrtägigen Beratungen für die Höchststrafe, wie das Gericht in Los Angeles mitteilte.

Der 43-Jährige war Mitte August wegen Mordes an zwei Frauen und versuchten Mordes an einem dritten Opfer schuldig gesprochen worden. Bei seinen Taten war der Mann äußerst brutal vorgegangen. Gargiulo wurde 2008 wenige Wochen nach einem Messerangriff auf eine Nachbarin in Santa Monica festgenommen. Die Frau überlebte. Durch DNA-Spuren wurde er dann mit der Ermordung von zwei Frauen in den Jahren 2001 und 2005 in Verbindung gebracht.

Im Gerichtssaal wurden auch Fotos der Opfer gezeigt. (Bild: AFP or licensors)
Im Gerichtssaal wurden auch Fotos der Opfer gezeigt.

Ashton Kutcher sagte als Zeuge aus
Die 22-jährige Ashley Ellerin war 2001 in ihrem Haus mit 47 Messerstichen getötet worden. Sie war eine Bekannte des Schauspielers Ashton Kutcher. Er sagte als Zeuge in dem mehrmonatigen Verfahren aus. In einem weiteren Prozess wird Gargiulo die Ermordung einer 18-Jährigen im Jahr 1993 in Chicago im US-Bundesstaat Illinois vorgeworfen.

Ashton Kutcher sagte im Mai 2019 als Zeuge aus. (Bild: AP)
Ashton Kutcher sagte im Mai 2019 als Zeuge aus.

Psychische Störung
Gargiulo, ein Installateur, hatte die Morde abgestritten. Den Angriff auf die Nachbarin in Santa Monica räumten seine Verteidiger in dem Prozess jedoch ein. Über ihren Mandanten sagten sie, er habe an einer psychischen Störung gelitten und könne sich nicht an den Vorfall erinnern. Als Kind sei er schwer misshandelt worden. Ihr Antrag auf Unzurechnungsfähigkeit des Täters wiesen die Geschworenen allerdings ab.

(Bild: AFP)

Kaltblütig und kalkulierend
Gargiulos Anwalt, Daniel Nardoni, empörte sich über die geforderte Todesstrafe. „Es ist nicht richtig, unsere psychisch Kranken zu töten. Es ist eine Frage der Menschlichkeit“, sagte der Verteidiger laut der „Los Angeles Times“. Die Anklage hatte den Täter als kaltblütig und kalkulierend dargestellt. Tagsüber habe er ein normales Leben als Geschäftsmann und Familienvater geführt, doch nachts habe er sich in eine völlig andere Person verwandelt, sagte Anklagevertreter Garrett Dameron.

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