Rechnungen liegen vor

Organ-Krimi am AKH Wien: Honorar sorgt für Wirbel

Wien
21.10.2019 06:00

Intrige in der heimischen Spitzenmedizin oder ein echter Organ-Krimi? Die bösen Vorwürfe der Geschäftemacherei einer deutschen Zeitung gegen Niki Laudas Lungenarzt im Wiener AKH schlagen hohe Wellen. Der „Krone“ vorliegende Abrechnungen nach Transplantation werfen jetzt neue, drängende Fragen auf ...

Wie berichtet, hatte ein sogenannter Whistleblower auch die Korruptionsstaatsanwaltschaft informiert. Konkret geht es neben dem Verdacht moralisch-ethischer Verfehlungen auch um völlig überteuerte, sittenwidrige und möglicherweise illegale Honorare. Diese würden laut dem Insider die brisante Frage aufwerfen, ob damit eine Vorrückung bzw. Platzierung auf der Wiener Organliste quasi erkauft wurde. Das weisen ja sowohl die Transplantations-Koryphäe Dr. Walter Klepetko wie auch das AKH selbst empört zurück.

(Bild: APA/dpa)

Binnen vier Stunden neue Lunge bekommen
Die renommierte „Süddeutsche Zeitung“ hatte den Fall einer Griechin aufgebracht, die vier Stunden später schon ein Organ bekam und auf dem Operationstisch landete. Der 64-jährige Spitzenmediziner verteidigte sich in diesem Zusammenhang mit einem großen Plus von Spenderlungen gegenüber Transplantationen aus Griechenland.

Dem widerspricht nun ein aktuelles Vorstandsmitglied von Eurotransplant, der Organisation zur Vermittlung von Organen: „Tatsächlich haben wir ein hohes Minus auf der ,Wiener Liste‘. Also: Viel mehr griechische Patienten wurden hier operiert, als wir Lungen aus diesem Land erhalten haben!“

(Bild: zVg, krone.at-Grafik)
(Bild: zVg, krone.at-Grafik)

Privathonorar auch an Leiche „verrechnet“
Zwei der „Krone“ vorliegenden Honorarnoten (Ausrisse oben) zeichnen folgendes Bild: So wurden einem österreichischen Privatpatienten rund 6500 Euro verrechnet, an einem griechischen Selbstzahler wurde aber fast das Dreifache, knapp 18.000 Euro, verdient. Zudem wurde noch für die Entnahme der Lunge am hirntoten Spender, also an der Leiche, ein Honorar gestellt.

Christoph Budin und Mark Perry, Kronen Zeitung

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