WLAN-Kamera sprach:

„Ich hole euer Baby, wenn du nicht antwortest!“

Digital
21.10.2019 11:34

Einen ordentlichen Schrecken hat ein Hacker Eltern im Silicon Valley eingejagt. Über eine WLAN-Kamera mit Mikro und Lautsprecher der Google-Schwester Nest beobachtete er die Familie und begann irgendwann, mit dem 18 Monate alten Baby und der Babysitterin zu reden. Als die Betreuerin nicht auf die Stimme antwortete, spuckte das Gerät Drohungen aus.

Die Babysitterin alarmierte die Eltern, die sich von ihrem Smartphone aus zuschalten und die gruseligen Ausführungen einer Frauenstimme mithören konnten. Als die Babysitterin nicht auf die Stimme reagierte, drohte diese laut dem betroffenen „SiliconValley-Magazin“-Autor Jack Newcombe: „Ich hole euer Baby, wenn du Schlampe mir nicht antwortest!“

(Bild: Nest)

Die schockierten Eltern zogen bei der Überwachungskamera den Stecker und änderten die Passwörter. Ein mulmiges Gefühl und die Frage, wie lang der Hacker schon stiller Zuschauer im Haushalt war, blieb. Aber die Stimme aus der Kamera war erst einmal weg.

Gehackte Smart-Home-Technik ist wachsendes Problem
Es ist bei Weitem nicht der erste Fall von Smart-Home-Technik, die sich gegen ihre Besitzer wendet. Erst kürzlich berichtete ein Paar aus den USA, dass ein Hacker es über ihre Smart-Home-Technik regelrecht terrorisiert habe. Mal drehte er die Heizung auf Maximum, mal tönte obszöne Musik aus der vernetzten Überwachungskamera.

Kompromittierte Passwörter machen es Hackern leicht
Laut Hersteller Nest haben meist schlecht gewählte oder unsichere Passwörter Schuld an solchen Vorfällen. Denkbar ist etwa, dass ein Smart-Home-Besitzer bei mehreren Diensten dasselbe Passwort genutzt hat und dieses über ein Datenleck in Hacker-Datenbanken durchgesickert ist.

(Bild: dpa/Oliver Berg (Symbolbild))

Wer die Datenbank hat, braucht nur die Zugangsdaten durchprobieren - und gelangt schnell in fremde Smart-Home-Systeme. Bester Schutz: Nutzen Sie bei Smart-Home-Technik, wenn möglich, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, also zum Beispiel das Handy als Zusatz-Schlüssel. Das macht es Angreifern deutlich schwerer.

Psycho-Terror durch Ex-Partner
Bisweilen nutzen auch Ex-Partner nach einer Trennung Smart-Home-Technik für Psycho-Terror - oder um die einstige Partnerin zu beobachten. Eines spielt den Tätern in die Hände: Meist ist der Missbrauchstäter gleichzeitig jene Person, die Smart-Home-Komponenten in einem Haus montiert und gewartet hat. Wenn das Missbrauchsopfer sich dessen nicht bewusst ist und keine Möglichkeiten hat, den Täter aus den Smart-Home-Geräten auszusperren, ist es Quälereien schutzlos ausgeliefert.

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