Einmarsch der Türkei
Assad: „Erdogan stiehlt syrischen Boden“
Nach dem Einmarsch türkischer Truppen in Nordsyrien hat Syriens Machthaber Bashar al-Assad den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Dienstag als „Dieb“ beschimpft. Dieser habe Fabriken, Getreide und Öl gestohlen - und jetzt stehle er syrischen Boden, sagte Assad bei einem Truppenbesuch in der Provinz Idlib.
Ohne die Kurden wörtlich zu nennen, spielte er zugleich auf deren Schicksal nach dem Einmarsch türkischer Truppen in Nordsyrien an: „Wir haben euch gesagt: Wettet nicht auf das Ausland, sondern auf die Armee, das Volk und das Heimatland.“ Darauf habe aber niemand gehört. Jetzt hätten die Türken innerhalb weniger Tage große Gebiete besetzt, so wie es die Amerikaner geplant hätten, erklärte Assad.
Die Türkei hatte Anfang des Monats eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen, die sie als Terrororganisation betrachtet. An diesem Dienstagabend läuft eine fünftägige Waffenruhe aus. Möglich war der türkische Angriff, weil die USA zuvor ihre Truppen aus der Region zurückgezogen hatten.
Abziehende US-Soldaten dürfen nicht im Irak bleiben
Diese hatten die syrischen Kurden im Kampf gegen die IS-Terrormiliz unterstützt. Die aus Syrien in Richtung Irak abgezogenen US-Soldaten werden dort aber nicht bleiben dürfen. „Es gibt dafür keine Genehmigung“, teilte das irakische Militär am Dienstag mit. Die US-Truppen haben demnach zwar eine Genehmigung zur Einfahrt in die kurdische Autonomieregion erhalten, würden das Land aber später verlassen, hieß es.
Am Dienstag zeigten Bilder des syrischen Präsidialamtes Assad in dem Ort Al-Hubait an der Seite von Offizieren. Es war der erste Besuch Assads in dieser Region seit Beginn des Bürgerkriegs im März 2011. Die Provinz Idlib im Nordwesten Syriens steht größtenteils unter Kontrolle von Rebellen. Regierungstruppen konnten jedoch in diesem Sommer wichtige Geländegewinne im Süden der Region erzielen.
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