Strache auf Facebook

Rundumschlag gegen „ehemalige FPÖ-Wegbegleiter“

Politik
23.10.2019 07:40

Von Zusammenhalt und freundlichen Worten ist mittlerweile nichts mehr übrig. Auch Herbert Kickl, der am Dienstagabend zum FPÖ-Klubchef gekürt worden war, hatte nicht mit scharfer Kritik an Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache und seiner Ehefrau Philippa gespart. Strache selbst wetterte derweil auf seiner Facebook-Seite gegen seine „ehemaligen FPÖ-Wegbegleiter“, die ihm und seiner Frau übel mitgespielt hätten. „Da soll jeder einmal über Anstand und Charakter nachdenken“, so Strache.

Es kam einem innerpolitischen Paukenschlag gleich, als am Dienstagnachmittag nach Tagen der „Bedenkzeit“ die Entscheidung fiel und die Mandatsannahme Philippa Straches beschlossene Sache war. Rasch danach postete Heinz-Christian Strache auf seiner privaten Facebook-Seite Glückwünsche gerichtet an seine Ehefrau, die nun als „wilde“ Abgeordnete ins Parlament einzieht - um nur einen Satz später zum Angriff auf seine ehemaligen Parteifreunde überzugehen.

Philippa Strache (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Philippa Strache

„Zur Erinnerung: Ich habe - weil ich nicht Geldgierig (sic) bin - auf mein direkt-demokratisch gewähltes EU-Mandat (mit über 45.000 Vorzugsstimmen auf dem letzten EU-Listenplatz), damit auf das EU-Mandats-Gehalt, die Mitarbeiter, Diäten verzichtet“, wehrt sich Strache weiterhin gegen die Vorwürfe rund um die Spenden-Affäre, die für die Blauen massive Konsequenzen bei der Nationalratswahl hatte.

Rundumschlag gegen „FPÖ-Wegbegleiter“
„Wie haben ,meine ehemaligen FPÖ-Wegbegleiter‘ es mir gedankt?“, poltert Strache weiter. „In dem (sic) sie in Folge gegen meine Frau Philippa und mich öffentlich Stimmung gemacht haben. Und meiner Frau Philippa nach ihrer demokratischen Wahl in das Parlament sogar widerrechtlich das Mandat absprechen wollten, ihr in Folge die Aufnahme in den FPÖ-Klub verwehrt haben (FPÖ-Selbstschädigung) und unsere Fan-Facebook-Seiten stillgelegt haben“, wettert der Ex-FPÖ-Chef. Da solle jeder einmal über Anstand und Charakter nachdenken.

Kickl: „Weiß nicht, was er meint“
„Ich weiß nicht, was er damit meint“, hatte der nunmehrige Klubchef Kickl noch am Dienstagabend zu den Vorwürfen Heinz-Christian Straches erklärt.

Herbert Kickl (FPÖ) (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Herbert Kickl (FPÖ)

Wie geht es weiter mit der Parteimitgliedschaft?
Auch Philippa Strache hatte in einer Presseerklärung nicht mit Kritik an der FPÖ gespart, sprach von „Diffamierung“ und „Verleumdung“ gegen ihre Person. Wie es nun mit ihrer Parteimitgliedschaft weitergeht, ist vorerst zwar noch offen. Allerdings zeigten sich Parteichef Norbert Hofer sowie Kickl bereits im Vorfeld einig darüber, dass Strache im Fall einer Annahme des Nationalratsmandates wohl nicht FPÖ-Mitglied bleiben werde - was sie ohnehin erst seit „sechs, sieben Wochen“ sei, so Hofer. Allerdings liege der Ball letztlich bei der Wiener Landesgruppe, die über einen Parteiausschluss entscheiden müsse.

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