Kripo ermittelt

Gelähmte Pflege-Patientin in Lainz mit Pillen vergiftet

Österreich
02.06.2010 13:37
Wie ist es möglich, dass eine nach einem Schlaganfall gelähmte Patientin aus dem Geriatriezentrum Wienerwald (früher Pflegeheim Lainz) eine hochgradige Schlafmittel-Vergiftung erleidet? Dieser Frage muss nun die Staatsanwaltschaft in Wien nachgehen. Die internen Ermittlungen laufen bereits auf Hochtouren.

Die Leidensgeschichte der 69-jährigen Frau begann im Jänner 2010: Die Wienerin erlitt damals einen Schlaganfall und war seither halbseitig gelähmt. Zu den körperlichen Problemen kamen psychische: Die Pensionistin konnte ihre Behinderung und die Krankenhausaufenthalte nur schwer verkraften. Ohne Pflege der Angehörigen war sie hilflos. Im Mai wurde sie ins Gereatriezentrum Wienerwald verlegt.

Frau konnte Pillen unmöglich selbst einnehmen
Und was hier passierte, muss nun die Staatsanwaltschaft klären. Noch sind die Hintergründe rätselhaft, aber so viel steht fest: Ende des Monats wurde die Seniorin mit einer Überdosis Schlafmittel vergiftet und musste auf die Intensivstation des Donauspitals gebracht werden. Aufgrund ihrer gesundheitlichen Einschränkungen gilt es aber als unmöglich, dass sie Tropfen bzw. Pillen selbst eingenommen haben könnte.

In den Medikamentenbeständen in Lainz fehlte jedenfalls nichts, auch hatte die Frau keine Medikation mit solchen Mitteln. In ihren persönlichen Gegenständen wurden ebenfalls keine Schlafmittel entdeckt. Somit wurde Anzeige erstattet.

Pensionistin mittlerweile in privates Pflegeheim überstellt
Der 69-Jährigen geht es mittlerweile besser. Sie wurde aus dem Spital entlassen und auf ihren Wunsch in ein privates Pflegeheim überstellt. Erst vor wenigen Jahren hatte das frühere Pflegeheim Lainz wegen Missständen für negative Schlagzeilen gesorgt.

von Gregor Brandl (Kronen Zeitung) und krone.at

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