E-Scooter - für die einen sind sie ein Segen, für die anderen ein Fluch: Seitdem über Wien eine regelrechte Invasion der praktischen und darüber hinaus umweltfreundlichen Fortbewegungsmittel hereingebrochen ist, sind die E-Scooter-Fahrer nun auch regelmäßig ein Fall für die Polizei. Insgesamt wurden von Oktober 2018 bis August 2019 nicht weniger als 1559 Nutzer der elektrischen Leih-Roller von der Exekutive erwischt.
Das Büro von Vizebürgermeisterin Birgit Hebein führte eine Evaluierung der E-Scooter-Situation in Wien durch. Im Zuge dessen wurden auch die polizeilichen Amtshandlungen unter die Lupe genommen. Und diese bringen eine durchaus beachtliche Anzahl an Verstößen von E-Scooter-Fahrern ans Tageslicht.
So wurden 549 Organmandate ausgestellt - insbesondere wegen Missachtung des Rotlichts, Telefonierens beim Lenken und nicht zuletzt wegen Befahrens von Gehsteigen. Insgesamt schrieb die Polizei 513 Anzeigen - 103 davon wegen alkoholisierten Fahrens. 398 E-Scooter-Fahrer kamen wegen geringfügigen Verwaltungsübertretungen mit einer Abmahnung davon.
Dass das Fahren mit E-Scootern durchaus auch eine gefährliche Angelegenheit sein kann, zeigt ein Blick auf die Unfallstatistik: So kam es innerhalb des Evaluierungszeitraums zu 60 Verkehrsunfällen mit Personenschaden.
Video: So fährt man richtig E-Scooter
Über 1000 Beschwerden aus Bevölkerung
Erfreuen sich E-Scooter von mittlerweile Tausenden Nutzern großer Beliebtheit, stellen sie für viele andere aber auch ein großes Ärgernis dar. Insgesamt gingen im Jahr 2019 über 1000 Beschwerden bei der Stadt Wien ein. Grund dafür waren meistens die unrichtige Abstellung oder die gesetzeswidrige Nutzung.
In über 300 Beschwerdefällen sei laut Aussendung aus dem Hebein-Büro ein umgehendes Einschreiten erforderlich gewesen. Das heißt es erfolgte eine Kontrolle durch Mitarbeiter des Stadtservice Wien und es wurden die Betreiber zur umgehenden Entfernung der E-Scooter aufgefordert.
E-Scooter-Gipfel zur Maßnahmen-Besprechung
Am Freitag findet nun eine Besprechung zwischen der zuständigen Magistratsabteilung 65 sowie den in Wien aktiven Anbietern von Leih-E-Scootern statt. Dabei sollen die Ergebnisse der Evaluierung diskutiert werden. Hebein kündigte zudem an, sich in den nächsten Wochen mit der konkreten Ausarbeitung von Maßnahmen zu befassen: „Ich werde mich als erstes der Herausforderung widmen, dass es Probleme mit dem Abstellen der E-Scooter gibt. Die Nutzerinnen und Nutzer stellen die Fahrzeuge viel zu oft auf schmalen Gehsteigen ab und behindern damit die Fußgängerinnen und Fußgänger. Hier ist rascher Handlungsbedarf gegeben.“
Die Schaffung von eigenen Abstellbereichen für E-Scooter werde deshalb „intensiv überlegt“. „Mir ist dabei besonders wichtig, dass diese Abstellzonen den FußgängerInnen und RadfahrerInnen möglichst keinen Platz wegnehmen. Bis die rechtlichen und baulichen Rahmenbedingungen klar sind, wird es noch ein paar Wochen dauern“, so Hebein.
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