FP sei frauenfeindlich

Strache wütet – immer mehr Blaue fordern Rauswurf

Österreich
24.10.2019 17:54

Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache schreibt sich auf Facebook um Kopf und Kragen. Aus Zorn über den Umgang mit seiner Frau Philippa attackiert er dort seinen Nachfolger Norbert Hofer und FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl persönlich. Indessen mehren sich in den Ländern die Stimmen, die ihren Ex-Chef umgehend aus der Partei werfen wollen.

Heinz-Christian Strache zeigt sich über den Parteiausschluss seiner Ehefrau Philippa äußerst empört - und macht seinem Unmut einmal mehr auf Facebook Luft. Dort wirft er der neuen Parteispitze Frauenfeindlichkeit vor. In seinen Worten klingt das dann so: „Denn die Wahrheit ist doch, dass die Herren an der neuen Parteispitze lieber eine junge Frau und Mutter diskreditieren, als sich ihre eigenen Schwächen einzugestehen.“ Die FPÖ weist die Vorwürfe zurück und betont, dass Philippa Strache „wegen parteischädigendem Verhalten“ ausgeschlossen wurde.

„Lieber Norbert, lieber Herbert!“
Strache greift aber auch Parteichef Hofer und Klubobmann Kickl persönlich an: „Lieber Norbert, lieber Herbert! Wenn Ihr - aus welchem Kalkül auch immer - weiterhin den Konflikt mit mir sucht, macht es doch nicht auf dem Rücken meiner Ehefrau!“ Mit dieser Vorgehensweise würden sich die beiden zu „Steigbügelhaltern einer grünen Regierungsbeteiligung“ machen. Und weiter: „Ich gratuliere zu dieser strategischen Meisterleistung.“

Nach der Hofburg-Wahl 2016 passte zwischen Hofer, Strache und Kickl (v.l.) noch kein Blatt Papier. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Nach der Hofburg-Wahl 2016 passte zwischen Hofer, Strache und Kickl (v.l.) noch kein Blatt Papier.

Hofer kommentiert Straches Aussagen auf „Krone“-Anfrage so: „Die Angelegenheit kommt mir vor wie eine Scheidung, bei der einer zum anderen zurückwill und sich deshalb immer wieder meldet. Für mich ist die Sache aber abgeschlossen.“

Immer mehr Stimmen fordern seinen Rauswurf
Unterdessen mehren sich in den Ländern die Stimmen, die ihren Ex-Chef umgehend aus der Partei werfen wollen. Am deutlichsten formuliert es Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek gegenüber der „Krone“: „Dass er (Strache, Anm.) über uns herzieht, ist keine Grundlage für einen gemeinsamen Weg.“ Deshalb glaube sie, „dass es zur Trennung kommen wird und das auch das Beste ist“.

Marlene Svazek (Bild: APA/FRANZ NEUMAYR)
Marlene Svazek

Zuvor hatte schon Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger verdeutlicht, dass die Zeit für eine „klare Trennung“ zwischen der Partei und Strache reif sei. Er fordert die Wiener Landespartei - die für den Ausschluss formal zuständig ist - auf, über die nächsten Schritte zu entscheiden.

Ball liegt bei Wiener FPÖ
Die Wiener FPÖ will sich derzeit noch nicht festlegen. Landesparteisekretär Michael Stumpf sagt zur „Krone“, dass ein Ausschluss erst dann „die logische Konsequenz“ wäre, sollten sich im Ermittlungsverfahren die Vorwürfe bestätigen. Ob durch Straches aktuelle Aussagen „parteischädigendes Verhalten“ - das ebenfalls einen Ausschluss zur Folge hätte - vorliegt, dürfte aktuell juristisch geprüft werden.

Sandra Schieder, Kronen Zeitung, und krone.at

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