Morgen Samstag geht es also in Sölden los. Unser Expertenteam sieht die Situation vor der Saison folgendermaßen:
Österreichs Olympiasieger Stephan Eberharter:
Wie oft wurde im Ski-Weltcup schon gesagt, dass man nach einem Rücktritt vor einem gewaltigen Loch steht? Und ebenso oft kam jemand, der die Lücke gleich sagenhaft geschlossen hat. Deshalb sage ich euch: Der Weltcup wird nicht langweilig! Auch ohne all die Stars nicht, die ihre Ski in den Keller gestellt haben. Dass Dinge zu Ende gehen - das ist eine ganz normale Phase im Leben. Jetzt ist Platz für etwas Neues. Und das gilt auch für den ÖSV im Jahr eins nach Marcel Hirscher. Vielleicht ist ja auch ganz gut, dass das Rampenlicht nicht nur auf einen fällt.
Österreichs Olympiasiegerin Michaela Dorfmeister:
Natürlich wird uns Marcel Hirscher fehlen. Schon allein im Nationencup gehen mit seinem Rücktritt viele, viele Punkte verloren. Aber es ist für mich eine Chance für jene Leute, die bislang im Hintergrund waren. Es ist bei den Herren die Zeit für neue Entwicklungen. Bei den Damen hingegen wird man im kommenden Winter wohl altbekannte Kost aufgetischt bekommen. Hand aufs Herz: Da geht’s im Weltcup um Platz zwei hinter Mikaela Shiffrin - und selbst dafür müssen sich die ÖSV-Damen strecken. Vor allem beim Start auf dem schweren Hang in Sölden.
Österreichs Ski-Legende Karl Schranz:
Ich glaube, dass einige jetzt ohne Marcel Hirscher eine richtige Gaudi haben werden im Rampenlicht. Zum Beispiel Henrik Kristoffersen! Aber auch die Österreicher wie Marco Schwarz, Michi Matt oder Manuel Feller. Wird die Begeisterung der österreichischen Ski-Fans ohne Marcel nachlassen? Nein, sicher nicht! Denn diese Begeisterung ist durch nichts zu brechen, durch keinen Rücktritt. Das hat sich in der Vergangenheit schon viele Male gezeigt.Und die Frage, wer national und international Marcels Nachfolge antritt, ist wirklich spannend genug.
Österreichs Ski-Experte Matthias Lanzinger:
Die Karten werden neu gemischt, eine neue Ära beginnt! Für mich steht Alexis Pinturault in der Poleposition, er hat gegenüber Henrik Kristoffersen die besseren Speed-Ansätze. Allerdings ist Vorsicht geboten: Wenn ein Techniker zu viel Speed ins Programm mischt, kann der Schuss schnell nach hinten losgehen, können Slalom und Riesentorlauf darunter leiden. Bei uns Österreichern mach ich mir eigentlich nur im Riesentorlauf „Sorgen“, da scheint Manuel Feller allein auf weiter Flur zu sein. In den anderen Disziplinen sind wir gut bis sehr gut aufgestellt.
Kronen Zeitung
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