Nach dem Vorfall an der Uni Wien - ein Student hatte Mitte Oktober mit einer offen am Gürtel getragenen Pistole eine Vorlesung besucht und wurde, nachdem Tage später auch noch ein Messer bei ihm gefunden wurde, mit einem Hausverbot belegt - sind nun weitere Details bekannt geworden. So war die Waffe des Mannes „halbgeladen“, als er den Hörsaal betrat, teilte die Polizei am Samstag mit. Da der Verdächtige in sozialen Netzwerken Gewaltfantasien geäußert haben soll, ist nun auch der Verfassungsschutz in den Fall involviert.
Der Niederösterreicher hatte am 16. Oktober mit einer Pistole am Gürtel den Hörsaal der Fakultät für Physik in der Boltzmanngasse betreten. Mehrere Studienkollegen bemerkten die Waffe und schlugen Alarm. Der Mann wurde in der Folge von der Polizei aus dem Saal eskortiert. Als wenige Tage später dann auch noch bei einer Kontrolle ein Messer bei ihm gefunden wurde, erhielt der Student Hausverbot.
Wie er nun gegenüber dem Magazin „profil“ erklärte, sei die Waffe an dem Tag sogar „geladen“ gewesen, da er vorgehabt hatte, nach der Vorlesung zu einem Schießstand zu gehen. Das Magazin wertete diese Aussage als Widerspruch zum Polizeibericht. In diesem war erklärt worden, dass die Waffe nicht geladen gewesen und auch keine Munition bei dem Mann gefunden worden sei.
Polizei: Waffe per Definition „ungeladen“ bzw. „halbgeladen“
Auf Nachfrage erklärte Polizeisprecher Patrick Maierhofer am Samstag, dass eine Waffe dann als „geladen“ gelte, wenn sie repetiert und damit sofort schussbereit sei, sich also bereits eine Patrone im Lauf befinde. Dies sei jedoch nicht der Fall gewesen, weshalb die Waffe „ungeladen“ bzw. „halbgeladen“ gewesen sei, da das Magazin mit Patronen zwar angesteckt, die Schusswaffe jedoch nicht repetiert worden sei. Der Verdächtige habe damit eine Verwaltungsübertretung gesetzt, so Maierhofer. Weitere Munition wurde bei der Durchsuchung des Verdächtigen nicht gefunden, hieß es.
Gewaltfantasien: Account „gehackt“
Auch bezüglich der Gewaltfantasien gegenüber dem Islam auf seinem Twitter-Profil äußerte sich der Student. Er sei „gehackt“ worden, erklärte er im Gespräch mit „profil“. Die Einträge und Postings würden nicht von ihm stammen.
Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung wurde jedenfalls über den Niederösterreicher informiert, auch was die Postings betreffe, hieß es am Samstag seitens der Exekutive.
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