In Luft gesprengt

IS-Führer al-Baghdadi bei Geheim-Angriff getötet?

Ausland
27.10.2019 07:39

Der Chef der Terrormiliz Islamischer Staat soll laut US-Medienberichten in Syrien getötet worden sein. Während eines Sondereinsatzes sei Abu Bakr al-Baghdadi im Nordwesten des Landes angegriffen worden, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf hochrangige Vertreter des Verteidigungsministeriums. Der Auslandsgeheimdienst CIA habe beim Orten des IS-Führers geholfen. Irakische Sicherheitskräfte bestätigten den Tod des Terroristenführers, DNA-Tests stehen allerdings noch aus, so CNN. Baghdadi wurde bereits mehrmals irrtümlich für tot erklärt.

„Unsere Quellen in Syrien haben dem Team des irakischen Geheimdienstes, das nach al-Baghdadi suchte, bestätigt, dass er zusammen mit seinen Leibwächtern in Idlib getötet wurde“, verriet ein Insider aus irakischen Sicherheitskreisen. Bagdadis Versteck sei entdeckt worden, als er versucht habe, seine Familie aus Idlib heraus zur Grenze zur Türkei zu bringen.

Das Weiße Haus hatte zuvor angekündigt, Präsident Donald Trump werde am Sonntag ein „bedeutendes Statement“ abgeben. Trump selbst twitterte: „Etwas sehr Bedeutendes hat sich gerade ereignet!“ Einzelheiten dazu wurden vorerst nicht mitgeteilt, das soll am Nachmittag unserer Zeit passieren.

Streng geheimer US-Einsatz
Das Magazin „Newsweek“ berichtete unter Berufung auf einen Mitarbeiter der US-Armee, Baghdadi sei bei dem streng geheimen Einsatz in der letzten von den Islamisten beherrschten syrischen Hochburg in Idlib getötet worden. Das Verteidigungsministerium habe dem Weißen Haus mitgeteilt, dass das getötete „hochrangige Ziel“ mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ Baghdadi gewesen sei. Eine weitere Überprüfung stehe aber noch aus.

Der getötete IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi (Bild: AFP)
Der getötete IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi
Abu Bakr al-Baghdadi in einem Propagandavideo der Terrormiliz im Jahr 2014 (Bild: AFP)
Abu Bakr al-Baghdadi in einem Propagandavideo der Terrormiliz im Jahr 2014

IS-Führer soll auch zwei Frauen bei Explosion getötet haben
Einem hochrangigen Pentagon-Mitarbeiter zufolge habe es ein kurzes Gefecht gegeben, als die US-Streitkräfte das Gelände betreten hätten, wie „Newsweek“ berichtete. Baghdadi habe sich dann mit einem Sprengstoffgürtel selbst getötet. Familienangehörige seien anwesend gewesen. Kinder seien nicht verletzt, aber zwei Frauen Baghdadis getötet worden, möglicherweise durch die Explosion des Sprengstoffgürtels.

Letztes Propagandavideo mit al-Baghdadi im April veröffentlicht
Mit dem von den USA ausgesetzten Kopfgeld von 25 Millionen Dollar (rund 22 Mio. Euro) war Baghdadi einer der meistgesuchten Terroristen der Welt. Zuletzt hatte der IS im April ein Video mit Baghdadi verbreitet, in dem er dem Westen mit Angriffen drohte. Im September folgte eine Audiobotschaft, in der er seine Anhänger zur Befreiung gefangener IS-Kämpfer aufforderte.

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