Tote durch Listerien
Verseuchtes Gammelfleisch auch in Fertiggerichten
Das Gammelfleisch eines deutschen Unternehmens ist möglicherweise auch in Fertiggerichten anderer Hersteller verarbeitet worden. Wurst der Firma Wilke, die mit Listerien verseucht war, ist für mehrere Todesfälle verantwortlich - nun berichtet „Bild“, dass sich die Produkte des Herstellers auch auf Tiefkühlpizzen und in Konserven befinden könnten. Welche Marken genau betroffen sind, hätten die deutschen Behörden jedoch nicht verraten.
Das Verbraucherschutz-Ministerium in Hessen habe bestätigt, dass Wilke-Wurst auch für Fertiggerichte verwendet wurde - diese sollen allerdings bereits aus dem Verkehr gezogen worden sein. Dennoch fordert der Chef des Verbraucherschutz-Vereins Foodwatch detailiertere Informationen von den Behörden. „Sie müssen endlich alle bekannten Namen von betroffenen Herstellern, Marken, Produkten und Verkaufsstellen nennen. Es wird gemauert und vertuscht“, ärgerte sich Martin Rücker gegenüber der Zeitung. Die Befürchtung des Verbraucherschützers: „Wir müssen davon ausgehen, dass in Haushalten und Supermärkten noch Fertiggerichte lagern, in denen Wilke-Ware verarbeitet wurde.“
Drei Todes- und 37 Krankheitsfälle
In Wilke-Wurst waren wiederholt Listerien-Keime gefunden worden. Diese können bei einem geschwächten Immunsystem lebensgefährlich sein. Drei Todes- und 37 Krankheitsfälle werden mit Waren des Unternehmens in Twistetal-Berndorf in Verbindung gebracht. Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen den Geschäftsführer. Nach der Schließung des Unternehmens Anfang Oktober waren alle Waren zurückgerufen worden. Damals hatte der zuständige Landkreis zunächst erklärt, andere Marken seien nicht betroffen.
Produkte wurden auch nach Österreich geliefert
Die Wurstwaren waren weltweit im Verkehr, über zwei Großhändler gelangten sie auch nach Österreich. Über das ovale Identitätskennzeichen „DE EV 203 EG“, das an jeder Verpackung angebracht ist, kann man die Wilke-Produkte erkennen.
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