Zum Abschluss seines temporären Kunstprojektes „For Forest - Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ veröffentlicht der Schweizer Initiator Klaus Littmann einen öffentlichen Brief. Der Wald im Wörthersee Stadion in Klagenfurt hat noch bis heute, Sonntag, um 22 Uhr geöffnet.
Am Sonntag, 8. September, hatte der Stadionwald seinen ersten grossen Auftritt vor der Öffentlichkeit. Mit der heutigen Dernière verabschiede ich mich und kehre zurück in die Schweiz.
Rückblick
Mit seiner visionären Zeichnung „Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ hat Max Peintner Kunstgeschichte geschrieben. Wir haben diese Vision im Wörthersee Stadion knapp 50 Jahre später Realität werden lassen. For Forest hat das Publikum berührt, zum Nachdenken und Diskutieren angeregt - und aufgeregt - und unsere Wahrnehmung herausgefordert. Ich bin mir sicher, dass diese Waldinstallation als Gesamtkunstwerk bei vielen der knapp 200.000 Besuchern, insbesondere bei den vielen jungen Menschen, in den Köpfen hängen bleibt und das Bewusstsein über den Wert des Waldes dadurch gestärkt wurde. Weltweit wurde positiv über die temporäre Kunstintervention „FOR FOREST - Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ berichtet - das Bild des Stadionwaldes ging um die Welt und hat aufgezeigt, wie viele Themen dieses Projekt beinhaltet.
Ausserhalb der Installation im Stadion fand in der ganzen Stadt ein breit gefächertes kulturelles Rahmenprogramm statt, das die For Forest-Thematik erweitert hat und auf das Klagenfurt stolz sein darf. Das Spektrum reichte von Ausstellungen, Kinoprogramm und Konzerten bis zu Theateraufführungen. Als Special Guest durften wir das Ensemble des Wiener Burgtheaters begrüssen, das in einer ersten öffentlichen Leseprobe „Die Herrmannsschlacht“ von Heinrich von Kleist im Stadionwald präsentierte. Mit „Save the trees“ veranstaltete Fridays for Future einen Aktionstag, der auf die Folgen des Klimawandels und insbesondere auf die Folgen des Waldsterbens aufmerksam machte. Der Tag endete mit einer Menschenkette um den Stadionwald.
Nachnutzung For Forest
Der Wald im Stadion befindet sich im Eigentum der LW For Forest Gemeinnützige GmbH und in der exklusiven Verfügungsgewalt ihres kaufmännischen Geschäftsführers und Generalbevollmächtigten Herbert Waldner. Für den dauerhaften Verbleib des Waldes hat die Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee bereits vor Monaten mehrere städtische Grundstücke angeboten. Seitens des Eigentümers Herbert Waldner wurde wie an der Medienorientierung am 5.9.19 präsentiert, ein dauerhafter Verbleib im Bereich des Lakeside Parks angestrebt. Seit Projektbeginn war es mir immer ein ganz besonderes und wichtiges Anliegen, was mit dem Stadionwald nach der Installation geschieht. Das Ziel war seit Anfang an bekannt: Den Wald 1:1 auf einem stadtnahen Gelände als Waldskulptur definitiv zu verpflanzen. Des Weiteren ist meinerseits geplant, am endgültigen Standort ein „For Forest-Haus“ in architektonisch ausgefeilter Holzbauweise zu errichten, das der Wissenschaft und Kunst zur Nutzung offen steht und nachhaltig der Weiterentwicklung der zahlreichen For Forest-Projektthemen dienen soll. Die Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee unterstützt die postulierte dauerhafte Nachnutzung des Waldes ausdrücklich und strebt einen Verbleib des Waldes in Klagenfurt an.
Alle Beteiligten fühlen sich verpflichtet, für eine nachhaltige Entwicklung des gesamten Stadionwaldes Sorge zu tragen und den Wald an einem dafür geeigneten Standort waldbaulich weiterzuentwickeln.
Ich danke allen herzlich, die mich in dieser ereignisreichen und spannenden Zeit unterstützt, bekräftigt und begleitet haben. Danken möchte ich den Kulturpartnern von „Part of For Forest“, all jenen, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise persönlich engagierten, allen Besucherinnen und Besuchern, die sich auf das Projekt und den Wald eingelassen haben. Weiter möchte ich mich für all die schönen, berührenden und interessanten Begegnungen und die vielen Rückmeldungen und Bilder bedanken. Ein ganz grosser und besonderer Dank gebührt den privaten Ermöglichern aus der Schweiz, die den finanziellen Löwenanteil des Projekts gestemmt haben, den Cooperation Partners Riedergarten Immobilien und Strabag, den Partnern und Sachleistern, der Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, dem Sportpark Klagenfurt sowie den Baumpaten und vielen wichtigen Helfern im Hintergrund, die gemeinsam das Projekt möglich gemacht haben. Und natürlich danke ich Max Peintner für sein Vertrauen, Enzo Enea und seinem Team für die Gestaltung des Waldes und dem For Forest-Team für ihren unermüdlichen Einsatz und die Zusammenarbeit.
WE ARE FOR FOREST!
Ganz von Klagenfurt abwenden werde ich mich nicht und als Mitglied im Kuratorium der neuen Kärntner Kunst- und Kulturförderstiftung hoffentlich das eine oder andere positiv beeinflussen.
Klaus Littmann
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