Frau und Kind getötet

Beziehungskrise ließ Samet A. zum Messer greifen

Niederösterreich
28.10.2019 07:56

„Familiäre Streitigkeiten“ und „Beziehungsprobleme“ - diese Gründe hat der 31-jährige Samet A. für den tödlichen Messerangriff auf seine 29 Jahre alte Frau Tugba und die zwei Jahre alte Tochter Tuana gegenüber der Polizei genannt. Danach versuchte er auch noch, seinen elf Monate alten Sohn zu ersticken. Er starb in der Nacht im Spital. Die Schreckenstat, die sich am Wochenende in einer Reihenhaussiedlung im niederösterreichischen Kottingbrunn abgespielt hatte, macht nach wie vor fassungslos.

Gegen 9 Uhr hatte der mutmaßliche Täter selbst den Polizeinotruf gewählt und den Beamten von der Bluttat berichtet: „Ich habe jemanden umgebracht“, gestand der verdächtige 31-jährige Österreicher mit türkischen Wurzeln am Telefon. Als Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, erwartete der mutmaßliche Täter sie bereits vor dem Haus - er ließ sich widerstandslos festnehmen.

Gab zu, seine Familie getötet zu haben: Samet A. aus Kottingbrunn (Bild: zVg, APA/MONATSREVUE/THOMAS LENGER, krone.at-Grafik)
Gab zu, seine Familie getötet zu haben: Samet A. aus Kottingbrunn

Leichen im Obergeschoß
Im Obergeschoß des Gebäudes wurden nur wenig später die 29-jährige Frau des Anrufers und die zwei Jahre alte Tochter des Ehepaares leblos entdeckt. Beide wiesen Stichverletzungen auf - Reanimationsversuche sollten erfolglos bleiben. Der elf Monate alte Sohn litt unter „massiver Atemnot“, berichtete Polizeisprecher Walter Schwarzenecker. Der Tatverdächtige dürfte noch versucht haben, das Baby zu ersticken. In lebensbedrohlichem Zustand wurde das Kind per Hubschrauber ins SMZ-Ost nach Wien geflogen, wo es in der Nacht starb.

Die Bluttat dürfte das schreckliche Ende einer Beziehungskrise des Paares gewesen sein. So hatte sich die 29-Jährige offenbar trennen wollen. Wie berichtet, war die Familie laut Nachbarn vor vier Jahren in die niederösterreichische Gemeinde gezogen, galt als sehr freundlich und auch weltoffen. Doch als das erste Kind - die kleine Tuana - auf die Welt kam, soll sich das geändert haben. Die Familie zog sich zurück, die 29-Jährige soll plötzlich wieder ein Kopftuch getragen haben.

(Bild: Thomas Lenger/Monatsrevue)

Streitigkeiten eskalierten
Waren die Veränderungen zu viel für die Mutter zweier Kinder? Die Trennungsabsichten jedenfalls wollte der 31-jährige Verdächtige offenbar nicht akzeptieren und sollen zuletzt zu schweren Streitigkeiten geführt haben. Und diese eskalierten am Wochenende vollends - und endeten für die 29-Jährige und auch die Kinder tödlich. Offenbar konnte der 31-Jährige den Gedanken nicht ertragen, seine Familie in einem Heim aufwachsen zu sehen.

In seiner Einvernahme am Sonntagabend zeigte sich Samet A. umfassend geständig. Er befindet sich mittlerweile in der Justizanstalt Wiener Neustadt. Eine Obduktion der Toten wurde in Auftrag gegeben.

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