Politiker-Postings

Facebook-Mitarbeiter kritisieren Firmenpolitik

Web
29.10.2019 12:10

Über 250 Mitarbeiter von Facebook haben in einem offenen Brief an Firmenchef Mark Zuckerberg den Umgang des sozialen Netzwerks mit Politiker-Postings und politischen Werbeanzeigen kritisiert. Politikern zu erlauben, falsche oder irreführende Anzeigen zu schalten, sei eine „Bedrohung für das, wofür Facebook steht“, schreiben sie.

Facebook hatte Ende September angekündigt, Äußerungen von Politikern selbst dann nicht zu löschen, wenn diese gegen die Regeln des sozialen Netzwerks verstoßen. Die schon seit Jahren geltende Ausnahme für Beiträge mit Nachrichtenwert gelte künftig für alle Aussagen von Politikern, erklärte Facebooks Politik-Chef, der frühere britische Vize-Premier Nick Clegg.

Die Facebook-Mitarbeiter kritisieren in dem der „New York Times“ vorliegenden Schreiben nun, dass die Gewährung von Fehlinformationen das Misstrauen gegenüber Facebook verstärken und die Integrität des sozialen Netzwerks untergraben könnte. Sie fordern u.a. die gleichen Regeln für Politiker und deren Postings sowie eine bessere Kennzeichnung politischer Anzeigen.

(Bild: APA/dpa-Zentralbild/Jens Büttner)

„Fehlinformationen betreffen uns alle“
„Fehlinformationen betreffen uns alle. Unsere derzeitigen Richtlinien zur Überprüfung von Personen im politischen Amt oder von Personen, die sich um ein Amt bewerben, stellen eine Bedrohung für das dar, wofür Facebook steht. Wir lehnen diese Politik in ihrer jetzigen Form entschieden ab“, heißt es in dem offenen Brief.

Die Firmenpolitik, Wahlwerbung nicht auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, öffne Manipulationen Tür und Tor, so die Facebook-Mitarbeiter weiter. Betroffen seien all jene, die glaubten, „dass die von politischen Persönlichkeiten veröffentlichten Inhalte vertrauenswürdig sind.“

Mark Zuckerberg (Bild: AFP)
Mark Zuckerberg

Facebook weiter gegen Zensur
In einer ersten Reaktion gegenüber „Engadget“ zeigte sich Facebook „weiterhin entschlossen, die politische Rede nicht zu zensieren“. Man werde jedoch nach zusätlichen Möglichkeiten suchen, „um mehr Transparenz in die politischen Anzeigen zu bringen.“

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