Beschwerde abgelehnt

Spionage-Fall: Oberst ist fast ein Jahr in U-Haft

Salzburg
30.10.2019 07:07
In diesem Spionage-Fall ist vieles „top secret“. Bekannt ist aber der Vorwurf gegen Martin M. (71), einen pensionierten Oberst aus Salzburg: Er soll für die Russen spioniert haben. Seit fast einem Jahr sitzt der Ex-Offizier in U-Haft. Und wird dort weiter auf eine Anklage warten, wie das OLG bestätigte.

Mehrfach hat Verteidiger Michael Hofer Beschwerde gegen die immer wieder fortgesetzte U-Haft eingereicht. Und immer wieder hat der Salzburger Anwalt eine Ablehnung erhalten. So auch diesmal vom Oberlandesgericht Linz. Begründung: Es bestehe nach wie vor Tatbegehungsgefahr. „Es ist völlig unverständlich, dass ein 71-Jähriger so lange eingesperrt wird“, kritisiert Hofer.

Vorwurf: 25 Jahre lang spioniert

Dabei wurde der Oberst anfangs auf freiem Fuß angezeigt, danach verhaftet, von der Haftrichterin wieder freigelassen und nach einer Beschwerde der Staatsanwaltschaft auf Anordnung des OLG Linz erneut inhaftiert. Seit November 2018 fristet Martin M. jedenfalls das Zellen-Dasein in Puch.

25 Jahre lang soll er für Russland spioniert haben, dafür 300.000 Euro kassiert haben. Staatsgeheimnisse soll er dabei verraten haben, was M. aber nach wie vor bestreitet.

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