Operation Aderlass

Hauke in Doping-Prozess: „Es war meine Idee“

Wintersport
30.10.2019 12:26

Der ehemalige Skilangläufer Max Hauke hat sich am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck wegen des Verbrechens des gewerbsmäßigen schweren Sportbetrugs verantworten müssen. Der 27-jährige Steirer bekannte sich vor dem Schöffensenat teilweise schuldig. Er gab zu, sowohl Wachstumshormon genommen, als auch Blutdoping betrieben zu haben. (Im Video oben sehen Sie ein Interview mit Sportanwalt Johannes Reisinger zur Operation Aderlass.)

Der ehemalige Skilangläufer Max Hauke hat sich am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck wegen des Verbrechens des gewerbsmäßigen schweren Sportbetrugs verantworten müssen. Der 27-jährige Steirer bekannte sich vor dem Schöffensenat teilweise schuldig. Er gab zu, sowohl Wachstumshormon genommen, als auch Blutdoping betrieben zu haben.

Die von der Staatsanwaltschaft angenommene Schadenssumme in der Höhe von über 50.000 Euro bestritt Hauke jedoch. Die Anklagebehörde warf dem 27-Jährigen vor, seit der Saison 2015/16 die Anti-Doping-Regeln verletzt zu haben. Er soll deshalb zu Unrecht Preisgeld und Sponsoring von über 50.000 Euro erlangt haben.

(Bild: GEPA )

Die Entscheidung zu dopen sei seine gewesen, so Hauke vor Gericht. „Ich habe entschieden, dass ich dope. Diese Entscheidung traf ich alleine, es war meine Idee“, sagte Hauke vor dem Schöffensenat. Dabei sei ihm sehr wohl bewusst gewesen, dass Doping verboten ist.

Hauke bekräftigte vor Gericht erneut, dass er den Kontakt zu dem deutschen Sportmediziner Mark S. von Johannes Dürr erhalten habe. „Die Nummer habe ich von Herrn Dürr bekommen“, sagte der 27-Jährige. Er habe Mark S. pro Saison 10.000 Euro für die Doping-Behandlung bezahlt. Das Geld sei in bar bei verschiedenen Treffen übergeben worden. Sein Codename auf den Blutbeuteln war „Moritz“, gab Hauke an.

(Bild: stock.adobe.com, GEPA, krone.at-Grafik)

Das Blutdoping habe er alleine aufgrund der Heim-WM in Seefeld betrieben. „Ich wusste, ich habe Talent und ich glaubte, was mir auf die Spitze fehlt, ist Doping“, sagte der ehemalige Langläufer. Sein Ziel sei gewesen, sein Talent in Seefeld zeigen zu können. „Seefeld war ein Traum“, meinte Hauke. Es tue ihm leid, was er getan habe. Er plane kein Comeback, er habe seine Karriere offiziell beendet, erklärte der Steirer.

Hauke sei erst sehr spät in den Fokus der Ermittlungen gekommen, schilderte der Staatsanwalt in seinem Eröffnungsplädoyer. „Man wusste, dass ein Dopingarzt nach Seefeld reisen wird und dort Athleten behandeln wird, man wusste aber nicht wen“, so der öffentliche Ankläger. Beim Zugriff sei Hauke dann aber in flagranti erwischt worden.

(Bild: GEPA )

Hauke war den Behörden im Zuge der sogenannten Operation Aderlass bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld im heurigen Jahr ins Netz gegangen. Der Steirer war während der WM auf frischer Tat bei der Rückführung von Blut ertappt worden. Er soll sich vom deutschen Sportmediziner Mark S. und dessen Helfern beim Eigenblutdoping betreuen haben lassen und darüber hinaus Wachstumshormon zu sich genommen haben. Ihm drohen bei einer Verurteilung sechs Monate bis fünf Jahre Haft.

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(Bild: KMM)



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