Am Donnerstag fand im engsten Familien- und Freundeskreis in einer Moschee in Bad Vöslau (Niederösterreich) eine Gebetsstunde für Tugba A. und ihre beiden Kinder statt. Danach wurden sie in ihren Särgen zum Flughafen Wien-Schwechat gebracht. Das Begräbnis der Opfer soll in ihrer Heimat, in der Türkei, stattfinden.
Lange hatten Samet (31) und Tugba A. (29) als Traumpaar gegolten, gemeinsam betrieben sie ein Reisebüro, der HTL-Ingenieur arbeitete zudem bei einer Baufirma. Die beiden lebten in einem hübschen Reihenhaus in Kottingbrunn. Wo der Mann am Sonntag seine Frau und die Tochter (2) erstach und den zehn Monate alten Sohn erstickte.
„Bedrohte sie immer wieder mit Mord“
Seit Anfang 2019 soll sich Samet A. zunehmend radikalisiert haben. „Er zwang Tugba, ein Kopftuch zu tragen, und er bedrohte sie sogar immer wieder mit Mord, sollte sie sich nicht seinen Regeln unterwerfen“, berichtet Astrid Wagner, die Anwältin der Opferfamilie.
Was sagt der Täter nun?
„Es scheint“, so sein Verteidiger Wolfgang Blaschitz, „als würde er das Geschehene noch nicht realisieren.“ Es gebe Anzeichen, dass sein Klient hochgradig psychisch gestört sei: „Kurz vor der Tragödie informierte er sich im Internet über Schizophrenie.“ Weil er dachte, daran zu leiden? Oder weil er da bereits plante, nach seinem Verbrechen einen Geisteskranken zu spielen?
Martina Prewein, Kronen Zeitung
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