„Besser nicht feiern“
IS bestätigt Baghdadi-Tod, ernennt neuen Anführer
Die Terrormiliz Islamischer Staat hat den Tod ihres Anführers Abu Bakr al-Baghdadi bestätigt. Der IS veröffentlichte am Donnerstag eine entsprechende Audiobotschaft über ihren Medienkanal Al-Furkan. Zugleich ernannten die Dschihadisten laut der Erklärung Abu Ibrahim al-Hashimi al-Qurashi zu ihrem neuem Anführer - und drohten mit Vergeltung.
Die USA sollten den Tod von Abu Bakr al-Baghdadi besser nicht feiern, ist in der siebenminütigen Botschaft zu hören, der Sprecher nennt sich selbst Abu Hamza al-Qurashi. „Vorsicht vor Vergeltung gegen Ihre Nation und Ihre Brüder von Ungläubigen und Abtrünnigen.“ Er ruft Muslime dazu auf, Abu Ibrahim al-Hashimi al-Qurashi die Treue zu schwören und den Tod Baghdadis zu rächen.
Den meisten Experten war der Name von Baghdadis Nachfolger zuvor nicht bekannt. Viele gehen davon aus, dass sich der IS nach dem Tod von Baghdadi zersplittern könnte und die Hauptaufgabe eines neuen Anführers die Einigung der Miliz sein dürfte. „Die Botschaft ist offenbar: ,Denkt nicht, dass ihr das Projekt zerstört habt, nur weil ihr Abu Bakr Al-Baghdadi und den Sprecher getötet habt‘“, sagte der Wissenschaftler Aymenn Al-Tamimi von der Universität Swansea.
Video: Hier starb IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi
Auch IS-Sprecher getötet
Neben Baghdadis Tod wurde auch das Ableben des IS-Sprechers Abu al-Hasan al-Muhajir, der auch als möglicher Nachfolger für Baghdadi galt, bestätigt. Der aus Saudi-Arabien stammende Muhajir war am 27. Oktober bei einem Angriff der von den USA unterstützten kurdischen Einheiten getötet worden.
In Gehöft in Nordsyrien aufgespürt
Spezialkräfte des US-Militärs hatten Baghdadi vergangenes Wochenende in einem Gehöft im Nordwesten Syriens aufgespürt. Er war nach Aussagen von US-Präsident Donald Trump vor den Soldaten und einem Militärhund in einen Tunnel geflüchtet und zündete dort eine Sprengstoffweste. Neben Baghdadi wurden nach Angaben der USA fünf weitere IS-Kämpfer getötet und zwei Personen in Gewahrsam genommen.
Nach dem Anführer der Dschihadistenmiliz hatten die USA jahrelang gefahndet, er galt als der meistgesuchte Mann der Welt. Baghdadi hatte im Juli 2014 ein „Kalifat“ in Syrien und im Irak ausgerufen, in dem zeitweise mehrere Millionen Menschen unter der Herrschaft der radikalen Islamisten lebten.
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