Marcel Hirscher nimmt einen „NIKI“ mit in die Sportpension. Der Salzburger Skirennläufer ist zum sechsten Mal zu Österreichs „Sportler des Jahres“ gewählt worden, erstmals trägt die Trophäe bei der Lotterien Sporthilfe-Gala den Namen des heuer verstorbenen ehemaligen Formel 1-Fahrers Niki Lauda. Hirscher gewann zum achten Mal den alpinen Ski-Weltcup und zudem WM-Gold im Slalom. Sportlerin des Jahres wurde Vanessa Herzog, Mannschaft des Jahres der FC Red Bull Salzburg, alle Infos zur Gala finden Sie hier. (Im Video oben sehen Sie, was Kumpel Felix Neureuther über Marcel Hirscher sagt.)
Nur Annemarie Moser-Pröll mit sieben Auszeichnungen als „Sportlerin des Jahres“ wurde in der Vergangenheit in einer der Hauptkategorien öfter geehrt. Der im September zurückgetretene Hirscher nahm die Auszeichnung bei der Lotterien Sporthilfe-Gala in der Wiener Marx-Halle persönlich entgegen.
Hirscher hatte sich bei der Wahl unter den Mitgliedern der österreichischen Sportjournalistenvereinigung Sports Media Austria (SMA) bereits 2012, 2015, 2016, 2017 und 2018 durchgesetzt. Heuer gewann er mit 1.185 Punkten vor Tennis-Star Dominic Thiem (895, oben im Bild), Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger (616), Golfer Bernd Wiesberger (379) und NBA-Basketballer Jakob Pöltl (148).
Noch ein großer Preis
Dem Karriereende ist noch einmal ein großer Preis gefolgt: Marcel Hirscher ist zum sechsten Mal zu Österreichs „Sportler des Jahres“ gewählt worden. Der Salzburger gewann im vergangenen Skiwinter zum achten Mal den Gesamtweltcup und zum jeweils sechsten Mal die kleinen Kugeln für Riesentorlauf und Slalom. Zudem eroberte er bei der Ski-WM in Aare Slalom-Gold.
Der Reiz, noch weitere Bestleistungen aufstellen zu können, war für Hirscher nicht mehr groß genug gewesen. Am 4. September hatte der zweifache Olympiasieger, siebenfache Weltmeister und Gewinner von 67 Weltcuprennen in Salzburg seinen Rücktritt vom aktiven Rennsport bekanntgegeben. „Es ist die Summe aus vielen Gründen, die mich dazu gebracht haben“, hatte er erklärt. Die Motivation zu finden, sei immer schwieriger, zudem sei die Zeit zur Regeneration immer knapper geworden. „Ich bin stolz auf das, was ich zusammengebracht habe. Ich würde es genauso noch einmal machen.“
Perfekte letzte Saison
In seiner letzten Saison 2018/19 hatte sich Hirscher auf der Sportbühne wieder ein Stück weiter empor gehoben, in Schweden hatte er sich zum erfolgreichsten Alpinskiläufer bei Welttitelkämpfen gekrönt. Mit 20 Kugeln zog er mit Rekordhalterin Lindsey Vonn aus den USA gleich. Schon beim Saisonfinale in Soldeu/Andorra hatte er angedeutet, dass es sein Abschied von der Sportbühne gewesen sein könnte, der große Material-Tüftler („Ich glaube, dass das mein großes Geheimnis war“) hatte angekündigt, sich für die Entscheidung Zeit zu lassen. Im September war es unter enormem Medieninteresse so weit.
Der Absolvent der Hotelfachschule Bad Hofgastein bestritt sein erstes Weltcuprennen am 17. März 2007 in Lenzerheide (24. im Riesentorlauf), das 245. und letzte exakt zwölf Jahre später am 17. März in Soldeu (Slalom-14.). Hirscher setzte auf Kontinuität in seinem Umfeld. Auf beruflicher Seite begleiteten ihn u.a. die Skifirma Atomic, sein Trainer Michael Pircher, sein Pressesprecher Stefan Illek und natürlich Vater Ferdinand viele Jahre. Der schnauzbärtige Skilehrer „Ferdl“ war die Konstante am Pistenrand. Langzeitfreundin Laura wurde Marcel Hirschers Ehefrau, im Herbst 2018 machte ein Kind das private Glück perfekt.
Seltene Auftritte
Schon während der aktiven Karriere ging Hirscher mit Auftritten abseits der Skipiste sparsam um, seit dem Rücktritt trat er vor der Galanacht des Sports nur einmal kurz beim Medientermin seiner Skifirma in Erscheinung. „Ich bin heute da, um Danke zu sagen für jeden einzelnen Weltcupsieg. Es waren 67, mehr sind es nicht geworden, aber ich bin sehr glücklich und froh, dass ich den ganzen Weg mit Atomic habe bestreiten dürfen“, sagte er in Altenmarkt.
Seine Zukunftspläne verriet er noch nicht, nur so viel: „Ich möchte mit meinem Kleinen Fußball spielen, auf den Berg gehen, Motocross fahren (auf dem Bild mit Dakar-Sieger Matthias Walkner). Ich kann es machen ohne Beschwerden.“ Als einer der wenigen ganz Großen seiner Zunft war Hirscher in seiner Karriere ohne große Verletzungen geblieben, auch die Hürde eines Knöchelbruches im August 2017 nahm er meisterlich.
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